Wellpappe : Perfekte Welle

Wenn Jammern der Gruß des Kaufmanns ist, dann umarmt der Chef des Wellpappewerks Rondo Ganahl und Sprecher der Forum Wellpappe Austria, Hubert Marte, seine Gesprächspartner derzeit förmlich. Denn er sagt zufrieden: „Die österreichische Wellpappe-Industrie im Jahr 2014 auf einem hohen Niveau gut gehalten.“ Die Gesamtproduktion der sieben Mitglieder des Branchenverbands Forum Wellpappe stieg in Quadratmetern um 2,5, der Umsatz gar um 4,1 Prozent. In absoluten Zahlen ausgedrückt: 2014 wurden 943,9 Millionen Quadratmeter oder 450.181 Tonnen für insgesamt 491 Millionen Euro abgesetzt. Im Inland wuchs das Geschäft um 2,8 Prozent, im Ausland um 5,8. Dass die Erlöse stärker als die Produkt stiegen, führt Marte auf mehr weiterverarbeitete Produkte zurück. „Die österreichische Industrie hat sich recht erfolgreich als Produzent höherwertiger Verpackungen etabliert“, sagt Marte.

Kluge Verpackung, höherer Preis

Beispiele für Höherwertigkeit zeigen die Branchenvertreter bei ihrer Jahres-Pressekonferenz mit persönlichem Einsatz vor: Marte steckt eine stappelbaren Obstkorb aus Wellpappe zusammen, bei der der Kunststoffgriff durch einen klug konstruierten Pappbügel ersetzt wurde. Er erklärt, dass sich auch empfindliche mechanische Komponenten ohne Styroporpolster sicher transportieren lassen. Kollege Hubert Donhauser von Dunapack Mosburger präsentiert einen bedruckte Kartonverpackung mit Diebstahlschutz. Um zu demonstrieren, wie der E-Commerce-Boom auch das Geschäft mit der Wellpappe ankurbelt, sekundieren DPD-Chef Rainer Schwarz und Wein & Co-Geschäftsführer Florian Größwang. Letzter verschickt im Jahr mehrere hunderttausend Flaschen Wein in Wellpappe-Kartons. Die sind so gestaltet, dass die Spritzigkeit des Veltliners auch dann in der Flasche bleibt, wenn einmal die Pappkiste von der Laderampe fällt. Bei DPD boomt die Zustellung an Privatkunden - von 162.500 Paketen pro Tag werden über 12 Prozent an Haushalte geliefert. Immer öfters ist die Transportverpackung auch schon die Produkthülle, wie etwa bei den Weinkartons. Von diesem Trend wiederum profitieren die Papphersteller: „Weil der erste Eindruck zählt, legen immer mehr Händler Wert auf eine attraktive Bedruckung ihrer Pakete.“

Gute Aussichten

Auch für das laufende Jahr 2015 rechnet Marte mit einem Mengenwachstum und Absatzplus von 1,5 Prozent. Wenn die Realität die Prognose wie im Vorjahr übertrifft, würde das wieder ein ähnliches Ergebnis bedeuten.