Opel-Verhandlungen : Opel-Vorstand Müller: Es gibt keinen Grund für Strategiewechsel
Opel-Vorstand Tina Müller sieht in der drohenden Übernahme des deutschen Autobauers durch den französischen Konzern PSA Peugeot Citroen keinen Grund für einen Strategiewechsel. "Der Markenaufbau wird konsequent weitergeführt", sagte Müller der "Rheinischen Post".
"Wir befinden uns mitten in der größten Modelloffensive der Unternehmensgeschichte, werden allein 2017 sieben neue Modelle auf den Markt bringen." Müller versicherte: "Alle für dieses Jahr geplanten Kampagnen werden wie vorgesehen eingeführt."
PSA Peugeot Citroën und der Opel-Mutterkonzern General Motors hatten vergangene Woche bekanntgegeben, über einen Eigentümerwechsel für das defizitäre Europageschäft mit den Marken Opel und Vauxhall zu verhandeln.
Müller sieht in einer möglichen Übernahme durch PSA auch Chancen. "Die enge Zusammenarbeit beider Unternehmen, die schon seit 2012 erfolgreich besteht, generiert substanzielle Synergien für beide Partner", sagte sie.
Stolperstein bei Opel-Übernahme sind GM-Patente
Bei der geplanten Opel-Übernahme durch den französischen PSA-Konzern gibt es laut "Spiegel" einen Stolperstein: Es gehe um die Patente für die Opel-Modelle, die dem Mutterkonzern General Motors (GM) gehören, darunter jene für das Elektroauto Ampera-e, berichtete das Magazin.
In den Verhandlungen soll GM demnach klargemacht haben, dass Opel für die weitere Produktion Lizenzen kaufen müsse. Es sei "ausgeschlossen", dass die Elektroautos nach Nordamerika, Russland oder China verkauft werden dürfen, berichtete der "Spiegel" weiter. Opel könnte dorthin lediglich neu entwickelte Modelle ohne GM-Patente exportieren. Der deutsche Autobauer in Rüsselsheim wollte sich gegenüber dem "Spiegel" dazu nicht äußern.
GM will Patente selbst behalten
PSA Peugeot Citroën und GM hatten vergangene Woche bekanntgegeben, über einen Eigentümerwechsel für das defizitäre Europa-Geschäft mit den Marken Opel und Vauxhall zu verhandeln. Die Nachricht löste in Deutschland Sorge um die Arbeitsplätze bei Opel aus.
Mitglieder des europäischen Betriebsrats von Opel und Vauxhall trafen sich letzte Woche in Rüsselsheim. Sie vereinbarten, mit Kollegen bei PSA Kontakt aufzunehmen, wie die Arbeitnehmervertretung mitteilte. In der deutschen Bundesregierung gibt es laut "Spiegel" Sorgen um die Zukunft der fast 4.000 Arbeitsplätze in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die nur für US-Modelle arbeite. (afp/apa/red)