Autoindustrie : Opel verliert über drei Millionen Euro - pro Werktag

Der Autobauer Opel hat im zweiten Quartal den Verlust ausgeweitet, berichtet das Branchenblatt "Automobilwoche" unter Berufung auf Personen bei dem Opel-Mutterkonzern PSA. Die Rüsselsheimer Tochter habe von April bis Juni einen Verlust von 250 Mio. Dollar (210 Mio. Euro) geschrieben, nach einem Minus von 201 Millionen Dollar zu Jahresbeginn.

Zwei Personen aus dem Umfeld von Opel und PSA sagten der Zeitschrift, der deutsche Autobauer verliere derzeit jeden Werktag rund vier Millionen Dollar. Das entspricht etwa 3,36 Millionen Euro.

Opel soll 2020 schwarze Zahlen schreiben

Opel wollte den Bericht nicht kommentieren. Der französische PSA-Konzern, zu dem die Marken Peugeot, Citroen und DS gehören, hatte Opel vor kurzem von GM gekauft. Bis 2020 soll der deutsche Autobauer, der seit 1999 keinen Gewinn mehr gemacht hat, wieder profitabel sein.

Das Management peilt bis 2020 einen operativen Gewinn von zwei Prozent an, bis 2026 soll die Rendite auf sechs Prozent steigen. Damit soll Opel in den kommenden Jahren an das Niveau der Franzosen herangeführt werden, die zuletzt mit einer Rekordrendite von 7,3 Prozent glänzten.

Paris plant eine Sonderrolle für Opel - aber welche?

Arbeitnehmervertreter befürchten, dass nur noch 800 statt aktuell 7.700 Mitarbeiter benötigt werden.

Die "Automobilwoche" berichtete weiter unter Berufung auf einen PSA-Manager, dass sich in den vergangenen Wochen hochrangige Vertreter von PSA, Opel und GM in Paris getroffen hätten, um die Integration von Opel zu besprechen.

Demnach gestehe PSA Opel eine Sonderrolle in der Gruppe zu, Opel dürfe in vielen Bereichen weiter seine eigene Entwicklung gestalten.

(reuters/apa/red)

Aktuell zu Opel:

General Motors Austria wird Opel Austria >>

Wem gehört bei Opel die Zukunft? >>

Verkauf abgeschlossen: Jetzt hat Opels Chef 100 Tage Zeit >>