Autoindustrie : Opel: Gewerkschaft gegen Lohnzugeständnisse

Beim deutschen Autohersteller Opel spitzt sich der Streit um Lohnkürzungen für die rund 19.000 Beschäftigten in den deutschen Werken zu. Vor der für den kommenden Freitag angesetzten Verhandlungsrunde mit dem Management zeigten sich Betriebsrat und IG Metall nicht bereit, die im April anstehende Tariferhöhung um 4,3 Prozent zu stunden.

Dies hatte Opel-Chef Michael Lohscheller am Vortag erneut gefordert und mit der ungenügenden Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte begründet.

Opel war im August vom französischen PSA-Konzern übernommen worden und steckt in einer harten Sanierung, die Ankündigungen zufolge ohne betriebsbedingte Kündigungen und Werkschließungen auskommen soll. Bereits 2020 soll das Unternehmen operativ wieder Geld verdienen.

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IG Metall und Betriebsrat verlangten in einem Rundschreiben an die Belegschaft erneut einen "langfristig angelegten Opel-Zukunftsplan mit einem entsprechenden Kündigungsschutz sowie zukunftsträchtigen Produkt- und Projektbelegungen" für die einzelnen Werke. Auf dieser Grundlage könne man über neue Tarifverträge für die Zeit nach 2020 verhandeln.

"Bringschuld des Managements"

Das Management sei in der Bringschuld und habe nach monatelangen Verhandlungen "bis heute" keine zufriedenstellenden Vorschläge auf den Tisch gelegt. Am Beispiel Eisenach habe man zudem gezeigt, dass die von PSA formulierten Kostenziele auch ohne weitere Lohnzugeständnisse sogar übertroffen werden könnten.

Die PSA-Tochter hatte in den vergangenen Wochen mehrfach Investitionsentscheidungen für Opel-Werke außerhalb Deutschlands bekanntgegeben, die mit Zugeständnissen der nationalen Gewerkschaften verbunden waren. Für die deutschen Standorte Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern steht eine grundsätzliche Vereinbarung mit den Arbeitnehmern noch aus. (dpa/apa/red)