Autoindustrie : Opel: Franzosen wollen Teile des Forschungszentrums verkaufen

Beim Forschungs- und Entwicklungszentrum des Autobauers Opel könnten wegen einer sinkenden Auslastung Partner an Bord genommen werden. Allerdings sei bisher noch keine Entscheidung darüber getroffen worden, so ein Opel-Sprecher.

Nach vielen Jahren unter der amerikanischen Konzernmutter GM schreibt Opel schon länger Verluste. Nach der Übernahme von PSA im vergangenen Sommer haben die Franzosen dem deutschen Autobauer und seiner britischen Schwestermarke Vauxhall ein Sparprogramm verordnet. Bis 2020 soll Opel wieder profitabel werden. Aktuell dazu: Opel: Bis zu 50 Prozent weniger Entwicklungskosten - mit Technik von PSA >>

Opel: Entwicklung aller Modelle auch künftig in Rüsselsheim

Das Zentrum in Rüsselsheim bei Frankfurt mit aktuell mehr als 7.500 Mitarbeitern werde auch künftig alle Opel-Modelle entwickeln und Aufgaben für die Kompetenzzentren des neuen Mutterkonzerns PSA übernehmen, teilte Opel mit.

Doch entfielen Auftragsarbeiten des früheren Eigners GM für das Zentrum. Nun müsse zusammen mit den Sozialpartnern eine Lösung gefunden werden. Das im vergangenen November verabschiedete Sparprogramm "Pace" könne neben "internen organisatorischen Maßnahmen (..) auch strategische Partnerschaften umfassen".

Unklare Angaben dazu, wie viele Mitarbeiter betroffen wären

Aus PSA-Kreisen hieß es gegenüber "Le Monde", es wäre ein Viertel der Belegschaft betroffen. Unter Berufung auf ein internes Dokument berichtete das Blatt, PSA habe den Verkauf von Abteilungen mit knapp 4.000 Beschäftigten angeboten.

PSA redet offenbar schon mit Interessenten

Die französische Zeitung "Le Monde" hatte zuvor berichtet, Peugeot Citroen (PSA) denke über einen Teilverkauf des Forschungs-und Entwicklungszentrums nach. Veräußert werden könnten vier Bereiche, die insgesamt mit 500 Mio. Euro bewertet würden.

Wie es in Berichten heißt, hätten PSA und Opel mehrere Entwicklungsdienstleister kontaktiert. So sei PSA wegen der Verkaufspläne bereits an die französischen Firmen Altran, Akka und Segula sowie die deutsche Bertrandt herangetreten und habe deren Interesse abgeklopft. PSA teilte lediglich mit, dass bisher keine Entscheidungen getroffen worden seien. Von Bertrandt war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. (red, reuters, afp, apa)

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