Mineralölindustrie : OMV erreicht Gewinnzone nur knapp - hat aber mehr Cash

Die OMV hat 2016 trotz eines Umsatzrückgangs um 15 Prozent auf 19,26 Mrd. Euro ihr Ergebnis deutlich verbessert und weist einen kleinen Periodenüberschuss von 3 Mio. Euro aus, nach einem Verlust von 1,255 Mrd. Euro im Vorjahr. Die Gewinnausschüttung an die Aktionäre soll um ein Fünftel auf 1,20 Euro je Anteilsschein angehoben werden.

Das den Aktionären zuzurechnende Periodenergebnis (nach Abzug von Hybridkapitalbesitzern und nicht beherrschenden Anteilen) verbesserte sich von -1,1 Mrd. auf -217 Mio. Euro.

Auch das vierte Quartal fiel deutlich besser aus als das Schlussquartal 2015: Der Umsatz wurde um 7 Prozent auf 5,4 Mrd. Euro gesteigert, der Nettoverlust von 1,3 Mrd. auf 145 Mio. Euro reduziert.

Das Clean CCS EBIT vor Sondereffekten (um Lagerhaltungseffekte bereinigt) verbesserte sich im vierten Quartal von 187 auf 315 Mio. Euro und entsprach damit den Erwartungen der Analysten.

OMV hat jetzt deutlich mehr Cash

Künftig werde man "keine Dividenden mehr auf Pump" ausschütten, hatte OMV-Chef Rainer Seele vor einem Jahr angekündigt. Nun wird die Dividende für 2016 kräftig angehoben, obwohl das Ergebnis nur knapp über der Nulllinie liegt und der um Lagereffekte bereinigte Betriebsgewinn (CCS EBIT) mit 1,1 Mrd. Euro sogar um ein Fünftel zurückgegangen ist.

Das sei angesichts der gesunkenen Öl- und Gaspreise sowie der Raffineriemarge ein guter Betriebserfolg, heißt es im Ergebnisbericht.

Seele hatte wiederholt angekündigt, sich künftig neben einer strikten Kostensenkung auf die Generierung von Cash zu konzentrieren - das sei gelungen. Man habe 200 Mio. Euro eingespart und liege damit um 100 Mio. Euro über dem Ziel, berichtet die OMV in ihrem Ergebnisbericht. Es wurde ein freier Cashflow nach Dividenden (inklusive Veränderung nicht beherrschender Anteile) von 1,1 Mrd. Euro generiert, er liegt damit um 1,7 Mrd. über dem Vorjahr. 1,7 Mrd. Euro an Erlösen stammen aus Verkäufen.

Verkäufe brachten 1,7 Mrd. Euro

Rund 600 Mio. Euro brachte der Verkauf von 49 Prozent der Anteile an der Gas Connect Austria. Zuletzt wurde der Verkauf der 100-prozentigen UK-Tochter an Siccar Point Energy um bis zu eine Milliarde Dollar vereinbart. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit von 2,878 Mrd. Euro lag leicht über dem Vergleichswert des Vorjahres (2,834 Mrd. Euro).

Der Rückgang des Konzernumsatzes im Gesamtjahr um 15 Prozent wird vor allem niedrigeren Öl-Umsätzen auf Grund der gesunkenen Preise zugeschrieben.

Die negativen Sondereffekte in Höhe von 1,388 Mrd. Euro (2015 waren es gut 3 Mrd. Euro) ergaben sich vor allem durch Abschreibungen von Vermögenswerten - etwa beim Verkauf des 30-Prozent-Anteils am Feld Rosebank und der OMV-Tochter in Großbritannien. Abschreibungen gab es auch bei der türkischen Petrol Ofisi und beim Kraftwerk Samsun.

Das Konzern-EBIT lag mit -271 Mio. Euro über dem Niveau von 2015 (-2,006 Mio. Euro). Die Rumänien-Tochter Petrom trug 330 Mio. Euro zum Konzern-EBIT bei (nach -114 Mio. Euro im Vorjahr). (APA/red)