Mineralölindustrie : OMV baut in Burghausen aus und prüft Einstieg in Ungarn

Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV plant eine Diskont-Tankstellenkette in Westungarn, die von der nahegelegenen Raffinerie Schwechat versorgt werden soll - das berichtet die ungarische Wirtschaftszeitung "Vilaggazdasag". "Wir prüfen den Markt", bestätigte ein OMV-Sprecher die Pläne auf Anfrage der APA. Dem Zeitungsbericht zufolge will die OMV auch ihre Diskont-Tankstellennetze in Süddeutschland und Slowenien ausbauen.

"Wir haben in Ungarn drei Diskonttankstellen, zwei weitere sind im Bau", sagte OMV-Sprecher Andreas Rinofner. "Allerdings ist diese Präsenz in Ungarn ein Pilotprojekt, wir prüfen den Markt. Eine Entscheidung, ob wir einen Roll-out unserer Diskonttankstellen in Ungarn durchführen, ist noch nicht getroffen."

Mehr als 2.000 Tankstellen in zehn Ländern

Die OMV betreibt mehr als 2.000 Tankstellen in zehn Ländern, davon rund 430 Tankstellen in Österreich und 197 in Ungarn. In Österreich betreibt die OMV 138 Avanti-Diskonttankstellen und 72 Diskont-Stationen auf Hofer-Parkplätzen.

Versorgt werden die ungarischen Tankstellen von der Raffinerie des ungarischen Öl- und Gaskonzerns MOL in Szazhalombatta südlich der Hauptstadt Budapest.

Während also die OMV in Ungarn expandieren möchte, liebäugelt der ungarische Konkurrent MOL mit einer Rückkehr nach Österreich. "Das ist ein wichtiger Markt für uns. Wir schauen uns mit offenen Augen nach einer Tankstellenkette um", sagte MOL-Sprecher Domokos Szollar dem "Kurier". Die MOL betreibt in Ungarn und Nachbarstaaten rund 1.900 Tankstellen.

Ausbau in der Raffinerie Burghausen

Gleichzeitig baut die OMV in ihrer Raffinerie im bayrischen Burghausen um 64 Mio. Euro eine neue Anlage zur Erzeugung von Isobuten. Der Bau soll noch in diesem Sommer starten, die Inbetriebnahme sei für September 2020 geplant, teilte die OMV mit.

Isobuten wird aus Erdöl erzeugt und für die Produktion von Klebstoffen, Schmiermitteln und anderen Chemikalien verwendet, etwa für Anti-Oxidantien oder auch für die Herstellung von Vitamin C. Die Produktionskapazität der neuen Anlage wird 60.000 Tonnen pro Jahr betragen. Das Erzeugungsverfahren sei gemeinsam mit dem deutschen Chemiekonzern BASF entwickelt worden und besonders energieeffizient, heißt es in der Mitteilung. (apa/red)