Digitalisierung : Österreichs Unternehmer sind "Digitaloptimisten"

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Die globale Vernetzung der Produktion wirft ihre Schatten voraus: Vierzig Prozent aller Arbeitsplätze in der Industrie und den industrienahen Dienstleistungen dürften durch die Digitalisierung bis 2040 wegfallen, schätzt die Unternehmensberatung A.T. Kearney. Dass es in anderen Branchen (wie etwa der Dienstleistung) noch weitaus mehr sein werden, ist da ein geringer Trost. Die Berater erwarten, dass bis zu 30 Prozent der Wirtschaftsleistung bis 2040 mit neuen Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen erwirtschaftet werden muss, um das Wohlstandsniveau in Österreich zu erhalten.

Österreichs Top-Führungskräfte stehen dieser Digitalisierung trotzdem grundsätzlich positiv gegenüber: Für drei Viertel überwiegen die Chancen der Digitalisierung für ihr Unternehmen, für praktisch keinen überwiegen die Risiken, wie eine Studie des Beratungsunternehmens A.T. Kearney herausfand. Für die Studie wurden im Herbst 2016 in Zusammenarbeit mit INDUSTRIEMAGAZIN etwa 100 österreichische Spitzenführungskräfte befragt.

<< Lesen Sie außerdem dazu auch den Kommentar von INDUSTRIEMAGAZIN-Chefredakteur Rudolf Loidl. >>

Die Effekte der Digitalisierung werden von den Firmenchefs fast herbeigesehnt. Man erwartet sich besonders für die Entwicklung neuer Produkte, in der Implementierung neuer Technologien und in der Erhöhung der Produktivität Impulse. Das disruptive Element der neuen Technologie scheint jedoch unterschätzt zu werden: „Nur acht Prozent der Befragten sehen den Eintritt in fremde Branchen als große Chance für ihr Unternehmen“, sagt A.T.-Kearney-Experte Oskar Schmidt, Co-Autor der Studie. Das ist wenig angesichts der Tatsache, dass die Digitalisierung herkömmliche Branchen verschwimmen lässt und nicht selten traditionelle Geschäftsmodelle in Frage stellt. „Auch dass sich durch den Eintritt branchenfremder Unternehmen der Wettbewerb für ihr eigenes Unternehmen deutlich verschärfen wird, sieht die Mehrheit der Befragten als unwahrscheinlich an“, sagt Schmidt. So würden etwa 3-Printing und Additive Manufacturing branchenfremden Unternehmen den Eintritt in die industrielle Fertigung eröffnen, so die Studie.

Drei Aspekte, die dem Wegfall der Arbeitsplätze gegenwirken

Für die Gesellschaft als Ganzes dürfte der Wegfall von Arbeitsplätzen zwar ein Kraftakt sein, aber ein durchaus machbarer. Drei Aspekte würden den Effekt mildern, heißt es in der Studie: Einerseits werden neue Arbeitsplätze im Sozialbereich, in Bildung und Softwareentwicklung entstehen. Anderseits könne ein Teil des Effizienzgewinnes durch die Verkürzung der durchschnittlichen Jahresarbeitszeit, durch den Ausbau von Teilzeit, Bildungsurlauben und Auszeiten kompensiert werden. „Hier ist ein Trend, der in den letzten zwei Jahrzehnten zu beobachten war, auch in den nächsten 20 Jahren in gleicher Weise zu erwarten“, sagt Florian Haslauer, Partner bei A.T. Kearney Österreich. Der dritte und wichtigste Aspekt sei die Entwicklung von neuen Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen.

Besonders im letzten Punkt gebe es jedoch noch deutlichen Nachholbedarf in Österreich. Insbesondere zwei wesentliche Treiber von Innovation – effizienter Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sowie die Anziehung der richtigen Talente – seien hierzulande zu gering ausgeprägt. Diese Situation spiegelt sich beispielsweise in einer niedrigen Anzahl an Patentanmeldungen, dem bescheidenen

Abschneiden der heimischen Universitäten im internationalen Vergleich, dem Fehlen von

Absolventen technischer Studienrichtungen und den immer noch schwierigen Rahmenbedingungen für Start-ups wider.

Vor allem auch die Möglichkeit von Forschungskooperationen zwischen Bildungseinrichtungen und der Wirtschaft kann sehr fruchtbar sein, wie zwei Beispiele zeigen, die wir in unserem großen Special zu Förderungen vorgestellt haben.

Die Studie

A.T. Kearney untersuchte in Zusammenarbeit mit dem INDUSTRIEMAGAZIN die Auswirkungen

der Digitalisierung auf die österreichische Industrie. In einer groß angelegten Umfrage wurden 100 Topmanager österreichischer Industrieunternehmen befragt. Die Studie steht Ihnen hier zum Download bereit.