Klimawandel : Österreichs Energieverbrauch wächst schneller als die Wirtschaft

Der Energieverbrauch der österreichischen Haushalte und Unternehmen ist im vergangenen Jahr um 2,8 Prozent auf 1.121 Petajoule (PJ) gestiegen und damit deutlich schneller gewachsen als die Wirtschaft. Das lag einerseits am kälteren Wetter, andererseits haben Industrie und Haushalte mehr Energie verbraucht als 2015, zeigt die Energiebilanz der Statistik Austria.

Energieverbrauch steigt in allen Sektoren der Volkswirtschaft

Die Industrie hat ihren Energieverbrauch um 4,3 Prozent auf 329 PJ erhöht, bei den Haushalten stieg der Verbrauch um 2,8 Prozent auf 272 PJ. Die Heizgradsumme - eine Kennzahl für den Heizwärmebedarf - war um 4,1 Prozent höher als 2015.

Der Energieeinsatz im Verkehr stieg um 2,2 Prozent auf 385 PJ. Das liegt laut Statistik Austria am gegenüber 2015 um 1,8 Prozent gestiegenen Kfz-Bestand, aber auch am deutlich billigeren Benzin und Diesel.

Bei allen Energieträgern war der Endverbrauch 2016 deutlich höher als 2015: Erdölprodukte +2,9 Prozent auf 425 PJ, Kohle +0,9 Prozent auf 18 PJ, Fernwärme +2,0 Prozent auf 73 PJ, elektrischer Strom +1,3 Prozent auf 223 PJ, brennbare Abfälle +2,0 Prozent auf 13 PJ sowie erneuerbare Energieträger +3,6 Prozent auf 178 PJ. Die stärkste relative Erhöhung von 3,9 Prozent auf 192 PJ wurde bei Erdgas festgestellt.

Bei der Stromerzeugung gab es den stärksten Produktionsanstieg bei brennbaren Abfällen (+19,5 Prozent auf 3 PJ) und Öl (+15,2 Prozent auf 4 PJ), gefolgt von Naturgas (+10,4 Prozent auf 31 PJ) und den erneuerbaren Quellen Windkraft, Photovoltaik und Geothermie (+9,6 Prozent auf 23 PJ).

Anteil des Stroms aus Erneuerbaren steigt ebenfalls - leicht

Im Gegensatz zu den Vorjahren gab es bei der Produktion aus Wasserkraft 2016 einen Zuwachs, nämlich um 7,5 Prozent auf 143 PJ. Der Anteil anrechenbarer Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen (Wasserkraft, Biomasse, Windkraft, Photovoltaik und Geothermie) gemäß der Normalisierung laut EU-Berechnungsvorschrift hat 2016 gegenüber 2015 um 2,4 Prozentpunkte auf 71,7 Prozent zugenommen. (apa/red)