Roland Berger-Studie : Österreichs Autozulieferer zu wenig in China aktiv?

Diese Entwicklung sei "für viele österreichische Zulieferer eine Herausforderung, da die heimische Branche in Asien und insbesondere in China noch zu wenig verwurzelt" sei, analysiert Rupert Petry vom Wiener Büro von Roland Berger. Damit sei "ein dreifaches Risiko" verbunden. Man verliere nicht nur das neue Geschäft in China, sondern auch das nach China ausgelagerte bestehende Geschäft in Deutschland und am Ende womöglich die ganze Kundenbeziehung, wenn ein Hersteller weltweit von einem Lieferanten bedient werden will.

Für die meist mittelständischen österreichischen Autozulieferer sei es auch eine Herausforderung, die nötige Entwicklungsarbeit zu leisten. Noch dazu unter steigendem Preisdruck. Zwar haben sie "zumeist den Vorteil einer starken Finanzierungsstruktur mit hoher Eigenkapitalquote". Dafür haben sie aber oft "weniger ausgereifte Führungsinstrumente wie Risikomanagement oder Szenarioplanung". Hier eine Verbesserung zu erzielen müsse daher ein besonderer Schwerpunkt des Managements sein. Gut für die Österreicher sei, dass bei steigender Fahrzeugnachfrage vor allem bei der Antriebs- und Fahrwerkstechnologie Weiterentwicklungen zu erwarten seien. "Gerade in diesen Technologiesegmenten ist Österreich gut aufgestellt und weltweit anerkannt. Das ist eine sehr starke und positive Positionierung, die es aufrechtzuerhalten und auszubauen gilt", meint Petry. (APA/red)