Klimaerwärmung : Österreich steht schon jetzt am Rande einer Dürrekatastrophe

Zu trocken ist es in der Landwirtschaft derzeit in Nord-, Nordost- und Ostösterreich sowie Teilen der Steiermark, Kärntens und Vorarlbergs. Laut der Hagelversicherung hinterlässt die anhaltende Trockenheit bereits Spuren. Es gebe Anzeichen dafür, dass "die nächste Dürrekatastrophe" drohe.

Dabei sei der Gesamtschaden in der Landwirtschaft im Jahr 2018 mit mehr als 230 Mio. Euro - alleine auf die ausgefallenen Erdäpfel entfielen rund 40 Mio. Euro - durch den mangelnden Niederschlag und die Hitze noch in leidvoller Erinnerung.

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Bereits jetzt ist die Landwirtschaft mit dem Wintergetreide und den jungen, ausgebrachten Pflanzen im Norden und Osten Österreichs von massiven Niederschlagsdefiziten betroffen, so die Hagelversicherung. In Teilen Niederösterreichs und des Burgenlandes habe es in den vergangenen Wochen nur ein Viertel bis zur Hälfte des durchschnittlichen Regens im Vergleich zum zehnjährigen Durchschnitt gegeben. "Sollte die trockene Witterung in den kommenden Wochen anhalten, könnten sich die Dürreschäden des Jahres 2018 wiederholen oder sogar übertroffen werden."

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Die Witterung für einen längeren Zeitraum über Wochen ist freilich nicht vorhersagbar. Von einer Expertin der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hieß es im Gespräch mit der APA, dass eine flächendeckende Entspannung vorerst nicht in Sicht ist.

Die Störung, die für die Nacht auf Samstag erwartet wird, soll Regen im Westen und Süden bringen, aber im Osten nur bis ins Wald-und Mostviertel vordringen. Im Weinviertel und das Nordburgenland dürfte es nur einen Schauer geben. Immerhin wird es aber auch dort kühler und bewölkter. Am Montag oder am Dienstag könnte es auch im Nordosten Österreichs regnen, fix ist das aber nicht, wenn ein neues Tief aus dem Süden erwartet wird. Die genaue Entwicklung ist aber unsicher.

Grundsätzlich hielt die ZAMG-Expertin fest, dass man über die vergangenen Jahre beobachtet hat, dass Störungsmuster stabiler bleiben. Tiefs aber auch Hochs mit extremer Trockenheit bleiben länger sitzen. "Das verschärft Extreme." (apa/red)