Industriekonjunktur : OeNB rechnet für heuer mit zwei Prozent Wachstum in Österreich

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Nach dem massiven Konjunktureinbruch im Coronajahr 2020 rechnet die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) in einer Zwischenprognose heuer wieder mit einem Wirtschaftswachstum. Unter der Annahme, dass die derzeitigen Einschränkungen nicht mehr allzu lange andauern, beläuft sich die Prognose für heuer auf ein BIP-Plus von 2,2 Prozent und für 2022 auf ein Plus von 5,5 Prozent, sagte der OeNB-Gouverneur Robert Holzmann bei der Präsentation des Geschäftsberichts 2020.

Ende 2022 bliebe damit nur noch eine BIP-Lücke von 0,2 Prozent gegenüber dem Einbruch 2022 (minus 7,4 Prozent) übrig. Sollte der Lockdown jedoch bis zum Sommer dauern, könnte man in ein negativeres Szenario abrutschten, dass nur noch ein Plus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,2 Prozent für heuer vorsieht. In diesem Szenario wäre jedoch der Aufholeffekt 2022 mit einem Plus von 6,8 Prozent etwas stärker. Unterm Strich würde die BIP-Lücke bis Ende 2022 aber auf 0,9 Prozent anwachsen.

Prognose bleibt unsicher

Generell sei der weitere Verlauf der Pandemie und in Folge der Verlauf der Konjunkturerholung nach wie vor mit Unsicherheiten behaftet. Aber: "Der Aufschwung kommt", ist sich Holzmann sicher. Vor allem die exportorientierte Industrie erhole sich bereits wieder. Aber auch im Dienstleistungssektor sehe man, dass eine Öffnung durchaus rasch wieder zu einer Erholung führe.

Auch Sorgen um eine stark steigende Inflation halten sich beim OeNB-Gouverneur in Grenzen. Zwar dürfte es heuer eine kurzfristige Erhöhung geben, wenn es zu einer Wiederbelebung der Wirtschaft kommt. Wenn die Nachfrage wieder ansteigt und sich eventuell auch das Angebot verkürzt, werde es unausweichlich zu Preisveränderungen, insbesondere bei Vorprodukten, kommen, so Holzmann. Ob sich das auch in den Preisen für Endprodukte niederschlagen wird, werde sich aber erst zeigen.

Im Durchschnitt rechnet Holzmann damit, dass die Inflation heuer und 2021 moderat unter 2 Prozent bleiben werde, eventuell sei jedoch ein Anstieg über 2 Prozent Anfang des kommenden Jahres möglich. 2020 lag die Inflation (harmonisierte Rate/HVPI) mit 1,4 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt von 1,8 Prozent. Allerdings könnten in Zeiten des Lockdowns keine Marktpreise beobachtet werden, was die Inflationsberechnung erschwert habe. (apa/red)