Erdöl : Ölnachfrage: Opec erwartet starke Rückgänge 2020 und Anstieg 2021

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Nach Einschätzung der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) wird die weltweite Ölnachfrage heuer um schätzungsweise 9,5 Millionen Fass täglich sinken, heißt es im neuen Monatsbericht der Organisation von Dienstag. Das deckt sich mit der Einschätzung von vor einem Monat, womit die Nachfrage im Schnitt auf 90,3 Mio. Barrel (je 159 Liter) schrumpfen dürfte.

"Das anhaltende regionale Wiederaufflammen der Covid-19-Infektionen wird die Marktstimmung weiter negativ beeinflussen, bis ein Impfstoff zur Verfügung gestellt wird", heißt es. Es könnte aber der vorhergesagte kältere Winter in der nördlichen Hemisphäre für Auftrieb sorgen, so die Opec.

Für die OECD-Staaten geht die Opec für 2020 nun von etwas weniger Bedarf aus, er wurde um 0,06 Mio. Fass/Tag nach unten revidiert. Grund sind niedrigere Spritverbrauchs-Erwartungen für Verkehrssektor in den USA und Teilen Europas im zweiten Halbjahr nach einem schwachen Sommer, der einen unerwartet geringen Rückgang vom ersten Halbjahr überkompensiert habe.

Der schwächere Rückgang im Sommer sei auf die stetige Nachfrage nach Petrochemierohstoffen in den USA und eine höhere Wiederauffüllung der Heizölbestände in Europa zurückzuführen. Dagegen wurde die Ölnachfrage für die Nicht-OECD-Länder für 2020 wegen einer wider Erwarten besseren Nachfrage aus China um etwa 0,05 Mio. Barrel pro Tag etwas höher angepasst.

Für 2021 hat die Opec ihre globale Ölbedarfsprognose um 0,08 Mio. Barrel pro Tag geringfügig nach unten gesetzt auf im Tagesschnitt 96,8 Mio. Barrel - was jedoch noch immer einem Plus von 6,5 Mio. Barrel pro Tag gegenüber dem heurigen Jahr entspräche. "Diese Abwärtsrevision spiegelt hauptsächlich die im Vergleich zur letztmonatigen Prognose niedrigeren Wachstumsaussichten sowohl für die OECD- als auch für die Nicht-OECD-Regionen wider", heißt es im Monatsbericht.

Ihre Prognose für das Weltwirtschaftswachstum lässt die Opec für 2020 bei minus 4,1 Prozent, während sie für 2021 auf +4,6 Prozent nach unten revidiert hat (gegenüber noch +4,7 Prozent vor einem Monat). Für 2020 wird die Prognose für das US-Wirtschaftswachstum auf minus 4,2 Prozent nach oben gesetzt, gefolgt von einem nach unten revidierten Wachstum von 3,9 Prozent im Jahr 2021. Die BIP-Wachstumsprognose für die Eurozone bleibt für 2020 bei minus 7,7 Prozent, gefolgt von einem nach unten revidierten Wachstum von +4,2 Prozent im Jahr 2021. (apa/red)