Rohstoffe : Ölförderung in Österreich sinkt - Gasförderung steigt

In Österreich ist die Erdölförderung auch voriges Jahr leicht zurückgegangen, diesmal bei der EVN-Tochter Rohöl-Aufsuchungs AG (RAG) etwas stärker als bei der OMV, dafür verdoppelte sich bei der RAG die Gasproduktion. Die gesamte Ölgewinnung sank um 8,3 Prozent auf 741.891 Tonnen, während die Naturgasförderung um 39,0 Prozent auf 1,742 Mrd. m3 stieg, gab die Geologische Bundesanstalt bekannt.

Löwenanteil von der OMV

Erneut 87 Prozent der Ölförderung in Österreich bestritt voriges Jahr die OMV, die restlichen knapp 13 Prozent die RAG. Bei Erdgas stammten 52,6 Prozent von der OMV und - dank einer nochmaligen starken Steigerung - 47,4 Prozent von der RAG. 2016 hatte die RAG für 33 Prozent der inländischen Erdgasförderung gesorgt.

Bei Erdöl (inkl. Flüssiggas/NGL) verringerte sich die heimische OMV-Produktion 2017 weniger stark als 2016, nämlich um 8,0 Prozent auf 645.893 t, während sie bei der RAG um 10,2 Prozent auf 95.998 t zurückging. Die Ölförderung in Österreich ist mit wenigen Unterbrechungen tendenziell seit Jahrzehnten rückläufig. Bei Erdgas wuchs das inländische OMV-Volumen 2017 um 9,5 Prozent auf 916,8 Mio. m3, während die RAG-Menge noch kräftiger als 2016 kletterte und sich mit plus 98,5 Prozent auf 825,5 Mio. m3 fast verdoppelte.

Bei Aufschluss-, Produktions- und Erweiterungsbohrungen haben im Vorjahr die OMV und die RAG neun Ölfunde und einen Gasfund getätigt, teilte die Bundesanstalt zur Erdöl- und Erdgasstatistik 2017 weiter mit.

Erdölvorräte der Welt reichen noch für 56 Jahre - aber die Erdatmosphäre wohl kaum

Weltweit wurden vorvergangenes Jahr (2016) im Schnitt circa 92,1 Mio. Barrel pro Tag (oder 4,37 Mrd. t) Erdöl (inkl. Kondensate) gefördert, verweist die Bundesanstalt auf die endgültigen Daten des BP Statistical Review of World Energy von Juni 2017. Die Welterdölförderung war 2016 somit um 0,5 Prozent auf den bis dahin höchsten Wert aller Zeiten gestiegen. Dabei verzeichneten die OPEC-Länder 2016 einen Förderzuwachs von 3,1 Prozent (auf 1,86 Mrd. t oder 42,5 Prozent der Gesamtförderung), während die Nicht-OPEC-Staaten mit 2,52 Mrd. t (oder 57,5 Prozent der Gesamtförderung) um 3,1 Prozent mehr Öl ausgebracht hatten als 2015.

Per Ende 2016 galten weltweit Ölvorräte für 56 Jahre (inkl. Ölsande und Schweröle) als "sicher" und "wahrscheinlich", bei Gas für rund 53 Jahre. Die "geschätzten zusätzlichen Ressourcen" gehen noch weit darüber hinaus. (apa/red)