Ölpreise : Ölförderer außerhalb der Opec pumpen viel mehr Öl auf den Markt

Vor allem dank der USA dürften die Nicht-Opec-Staaten heuer ihre Ölförderung insgesamt steigern. Die Vereinigten Staaten dürften 2017 mit einem neuen Hoch sogar das Jahr 2015 übertreffen, 2016 hatte es wegen der weltweit tiefen Ölpreise in den USA einen Förderrückgang gegeben. Die Welt-Ölbedarfsprognose für 2017 ließ die Opec im neuen Monatsbericht unverändert.

Weltweiter Ölverbrauch steigt weiter an

2016 war die Non-Opec-Menge deutlich um 0,7 Mio. Fass täglich auf im Schnitt 57,3 Mio. Barrel pro Tag gesunken - zuletzt primär durch weniger russisches Öl im 4. Quartal, aber auch durch die 2016 erstmals seit Jahren rückläufige US-Ölproduktion.

Höhere Mengenanstiege im Jahr 2017 als 2016 aus dem Non-Opec-Bereich sieht das Opec-Sekretariat mit Sitz in Wien neben den USA auch von Kanada und Brasilien. Für die Non-Opec-Länder insgesamt hat die Opec mit dem neuen Bericht den erwarteten Anstieg der Förderung für 2017 um 0,37 Mio. Fass täglich (mb/d) auf ein Plus von 0,95 mb/d angehoben.

Den Welt-Ölbedarf sieht die Opec 2017 weiterhin um 1,27 mb/d auf 96,38 mb/d anwachsen. Der vorjährige Verbrauch wurde anhand neuer Daten leicht nach oben gesetzt auf einen Anstieg um 1,44 mb/d auf 95,12 mb/d.

Fast ein Zehntel der Gesamtmenge für China

2017 dürfte China mehr als ein Neuntel des Welt-Öls benötigen, laut Opec wächst der Verbrauch dort um fast drei Prozent auf im Schnitt 11,84 Mio. Fass/Tag. In den USA dürfte er nur um 0,6 Prozent auf 20,13 mb/d steigen, in Europa ebenfalls um 0,6 Prozent auf 14,1 mb/d. Indien, ebenfalls ein Großverbraucher, dürfte mit 4,5 mb/d um 2,7 Prozent mehr brauchen.

Im April stieg die Welt-Ölproduktion nach vorläufigen Daten um 410.000 Fass täglich auf im Schnitt 95,81 mb/d, im Jahresabstand ein Zuwachs von 0,83 mb/d. Der Opec-Anteil daran machte 33,1 Prozent aus, heißt es im Monatsbericht der Organisation, ein Anstieg um 0,1 Prozentpunkt im Vergleich zum Vormonat März.

Die Opec-Mitglieder produzierten im April im Tagesschnitt 31,73 Mio. Barrel, ein leichter Rückgang um 18.200 Fass täglich gegenüber März, wird im Monatsbericht auf die Angaben von Sekundärquellen verwiesen. Die führende Fördernation Saudi-Arabien, die mehr als ein Zehntel der weltweit produzierten Ölmenge bereitstellt, steigerte die Menge leicht um 49.200 Fass täglich auf 9,95 mb/d. An zweiter Stelle in der Opec lag der Irak, der aber leicht auf 4,37 mb/d zurückfiel. (apa)