Bahn : ÖBB-Aufsichtsrat stellt Weichen für neue Bahnführung

Bei der ÖBB-Sitzung soll nicht nur die Nachfolge für den Absatzvorstand Gustav Poschalko geregelt werden, sondern gleich auch ein neuer Bahnchef ernannt werden. Als Favorit für das höchste Amt in der Staatsbahn gilt Verbund-Vorstand Christian Kern. Weiters auf der Tagesordnung steht die Bilanz 2009, die Dank eines Vergleichs im Spekulationsgeschäft mit der Deutschen Bank schwarz ausfallen dürfte. Der Bahn selbst hat der Deal allerdings rund 300 Millionen Euro gekostet, diese wurden aber bereits verbucht. Wie viel für Pflegegelder und Gratisfahrten rückgestellt werden muss, ist noch immer offen. Auch das niedrige Pensionsantrittsalter der Eisenbahner wird das Kontrollgremium beschäftigen.Keine AusschreibungNachdem Noch-Bahn-Boss Peter Klugar vergangene Woche bekanntgegeben hat, sich nicht mehr für eine weitere Periode als Vorstandssprecher für die ÖBB-Holding zu bewerben, muss dessen Posten wahrscheinlich gar nicht ausgeschrieben werden. Davon geht man zumindest bei den ÖBB aus. Aus den rund 36 Bewerbern für den Poschalko-Nachfolger kann also gleich ein neuer Bahn-Chef rekrutiert werden. Neben Kern sind auch ÖBB-Werkstätten-Chef Franz Seiser und der ehemalige McKinsey-Berater Christoph Wolff im Gespräch für einen Vorstandsposten bei der Bahn. Zusätzlich Aufsichtsrat Der vermutetet Neo-ÖBB-Chef Kern (44) dürfte nicht nur in der Holding für den Absatz zuständig sein, sondern auch in der ÖBB-Personenverkehrs AG und der Gütersparte Rail Cargo Austria (RCA) den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen, schreibt der "Standard" am Montag unter Berufung auf das Verkehrsministerium. Damit würde die von Holding-Aufsichtsratschef Horst Pöchhacker geübte Praxis, über die Holding-Aufsicht in Personalunion die Absatzgesellschaften zu steuern, abgestellt. Außerdem soll es künftig in ÖBB-Töchtern keine externen Aufsichtsratspräsidenten mehr geben, hieß es. (APA/red)