Insolvenzen : Obersteirische Feingießerei O.St. Feinguß ist insolvent

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Die Feingießerei O.St. Feinguß GmbH im obersteirischen Kapfenberg ist insolvent, wie die Creditreform und AKV mitteilen. Passiva von 6,82 Mio. Euro stehen Aktiva von 6,57 Mio. Euro gegenüber, woraus sich eine Überschuldung von 0,248 Mio. Euro ergibt. Betroffen sind 68 Dienstnehmer und 220 Gläubiger. Die O.St. strebt eine Fortführung über ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung an.

Einzige Feingießerei ihrer Art in Österreich

Der Sanierungsplan - zuständig ist das Handelsgericht Leoben - sieht ein Mindestangebot von 20 Prozent binnen zwei Jahren für die Gläubiger vor. Das Unternehmen hat im Rahmen eines außergerichtlichen Sanierungsversuches eine 50-prozentige Quote angeboten, welche jedoch nicht finanziert werden konnte. Dazu kam, dass die GmbH schon 2011 insolvent gewesen und mit der Gläubigerschaft damals ein 20-prozentiger Sanierungsplan abgeschlossen worden war.

Bei der O.St. handelt es sich laut AKV um die einzige Feingießerei Österreichs, in der alle Arten vergießbarer Stahl- und Aluminiumwerkstoffe verarbeitet werden. Hergestellt werden Präzisionsprodukte für die Fahrzeugtechnik, Luftfahrttechnik, Medizintechnik, allgemeiner Maschinenbau, Elektroindustrie, chemische Industrie, Kernkraftwerkstechnik, Zellstoffindustrie, Wehrtechnik und Sportwaffenbau sowie insbesondere Rapid-Prototyping.

Operative Verluste 2012-2014

Die obersteirische Feingießerei hatte in den Jahren 2012-2014 durchwegs operative Verluste verbuchen müssen, welche zwar durch Gesellschafterzuschüsse abgedeckt wurden. Letztlich soll die Sanierung aber an der hohen Personalintensität der Produktion und am Investitionsrückstau gescheitert sein.

Nach einer Umstrukturierung in den Jahren 2013 und 2014 steht die O. St. im Eigentum der Turnaround Beteiligungs GmbH (90 Prozent) und der Inteq Investment GmbH (10 Prozent). Die Tunraround vertritt treuhändisch steirische Privatinvestoren. (APA/red)