Insolvenzen : Oberösterreichischer Metallbauer Fill erneut zahlungsunfähig

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Die Fill Metallbau G.m.b.H. mit Sitz in Hohenzell in Oberösterreich ist erneut zahlungsunfähig. Sie kann die ausständigen Quoten aus dem 2017 begonnenen Sanierungsverfahren nicht bezahlen. Das berichteten sowohl der Masseverwalter als auch die Gläubigerschutzverbände KSV 1870, Creditreform und AKV.

Das damals noch 238 Mitarbeiter zählende Unternehmen hatte Ende des vergangenen Jahres bei Aktiva von 8,1 Mio. Euro und Passiva in der Höhe von 31,2 Mio. Euro ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt, bei dem den Gläubigern letztlich die Erfüllung von 20 Prozent ihrer Forderungen geboten wurde. Das nahmen diese im vergangenen Dezember an. Zehn Prozent - etwas mehr als 2 Mio. Euro - wurden sofort bezahlt, weitere jeweils fünf Prozent sollten innerhalb eines sowie zweier Jahren folgen.

Quoten aus früheren Sanierungsverfahren können nicht bezahlt werden

Nun wurde erneut ein Sanierungsverfahren beantragt. Denn wegen höherer Verluste und nicht ausreichender Auslastung zeichnete sich schon jetzt ab, dass die im Dezember fällig zweite Teilquote nicht bedient werden kann. Zudem ergab sich bei einzelnen Projekten und Kundenforderungen ein höherer Abwertungsbedarf, berichtete der Gläubigerschutzverband KSV 1870.

Masseverwalter Peter Shamiyeh geht aber, gestützt auf externe Unternehmensberater und eine detaillierte Unternehmensanalyse des langjährigen eigenen Steuerberaters, davon aus, dass die Sanierung und der Fortbestand der Firma nach wie vor möglich seien. Dazu sei es allerdings erforderlich, dass die Fill Metallbau sich wieder verstärkt auf ihr ursprüngliches Kerngeschäft - Fassaden, Türen und Fenster - sowie auf mittelgroße Aufträge und langfristige Wartungsverträge und Sanierungen konzentriert. Dazu muss das Unternehmen weiter redimensioniert werden.

Der nunmehr gestellte Antrag auf ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung gibt Aktiva von 2,2 Mio. Euro und Passiva von 42,4 Mio. Euro an - laut KSV die bis dato größte Insolvenz des heurigen Jahres in Oberösterreich. Betroffen sind neben der inzwischen auf 180 Dienstnehmer, darunter 15 Lehrlinge, geschrumpften Belegschaft rund 1.120 Gläubiger. Letzteren soll wieder die gesetzliche Mindestquote von 20 Prozent binnen 2 Jahren angeboten werden. (apa/red)