Standort Wien : O'Leary: Laudamotion im Steigflug - Level, Wizz keine Konkurrenz
Trotz eines "sehr schwierigen" ersten Jahres ist Ryanair-Chef Michael O'Leary zuversichtlich, dass sich der Billigflieger Laudamotion hierzulande gut entwickeln wird. In Wizz Air und Level sieht er keine Konkurrenz. "Zwei Millionen Buchungen in den ersten zwei Monaten können nicht irren", meint der Ire vor Journalisten in Wien.
Der Streit mit der Lufthansa um neun Flugzeuge - der nächste Gerichtstermin in der Causa findet im November statt - habe zwar einige Wochen für Unsicherheit gesorgt, die Passagiere seien nun aber beruhigt. Angesprochen auf die zahlreichen Verspätungen und Flugausfälle im europäischen Luftverkehr meinte O'Leary: "Der Sommer 2018 sei für alle Airlines eine Herausforderung." Schuld seien hauptsächlich die Streiks der Fluglotsen, vor allem in Frankreich. Seit Anfang Juni wurden erst 6 Flüge ab Österreich gestrichen worden, so Laudamotion-Chef Andreas Gruber.
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Für heuer schraubte der Ryanair-Chef die Erwartungen für Laudamotion vergangene Woche allerdings nach unten und rechnet nun mit einem Verlust von 150 Mio. Euro statt zuvor 100 Mio. Euro. Im zweiten Geschäftsjahr soll das Minus unter 50 Mio. Euro liegen, sagte Gruber am Dienstag. Im Jahr darauf sollen schwarze Zahlen eingeflogen werden.
Im Zusammenhang mit den steigenden Kerosinpreisen, die vielen Airlines zu schaffen machen, werde Laudamotion vor allem nächsten Sommer von Synergien mit Ryanair profitieren. 40 Prozent des benötigten Kerosins bis März 2020 seien schon gekauft worden. Billigairlines, die keine niedrigen Kosten haben, werden hingegen in der Pleite landen, ist der Ryanair-Chef überzeugt. Der nächste Kandidat dafür sei Norwegian. Dies würde ihm bei seinen Wachstumsplänen in die Hände spielen, da mehr Slots, Flugzeuge und Personal verfügbar wären.
Bis zum kommenden Sommer soll auch die Flotte in Wien aufgestockt werden, "um circa 15 Flugzeuge", sagte Gruber. Das Streckennetz werde ebenso ausgeweitet und die Mitarbeiterzahl soll deutlich steigen.
Zum Sommerende 2018 soll der angekündigte Kollektivvertrag für das Personal bei Laudamotion stehen. Man sei in Wien die bestzahlende Billigairline, betonte Gruber. Die Aufstockung des Ryanair-Anteils von 24,9 auf 75 Prozent soll ebenso in den nächsten Wochen über die Bühne gehen, dann soll auch das neue Flottendesign vorgestellt werden. (apa/red)