Pharma : Novartis knüpft Boni-Zahlungen an korrektes Verhalten

Der mit einer Reihe von Schmiergeldskandalen konfrontierte Schweizer Pharmakonzern Novartis knüpft die Auszahlung von Boni an seine Vertriebsmitarbeiter auch an ihr ethisch korrektes Verhalten. Sie müssen auf einer dreistufigen Bewertungsskala mindestens die Note 2 erreichen, um sich für die variablen Lohnanteile zu qualifizieren.

"Damit haben wir versucht, sicherzustellen, dass wir die richtige Balance zwischen leistungsbezogener Bezahlung und richtigem Verhalten haben", sagte Investor-Relations-Chef Samir Shah in einer Telefonkonferenz.

Dazu:

Kritik an Lobbying-Praktiken von Novartis in den USA >>

Wie viele Novartis-Beschäftigte sich wegen einer zu niedrigen Einschätzung ihrer Wertehaltung nicht für Bonuszahlungen qualifiziert haben, konnte Shah nicht sagen. Die nächste Überprüfung ist für Oktober oder November geplant. Die variablen Zahlungen können höchstens 35 Prozent des Fixlohns betragen.

Siemens-Manager als neuer Ethikchef

Der Arzneimittelhersteller aus Basel hat im August den früheren Siemens-Manager Klaus Moosmayer zum Ethikchef ernannt. Der Deutsche folgt Anfang Dezember der zur Chefjuristin beförderten Shannon Klinger nach: Siemens-Manager soll bei Novartis für mehr Redlichkeit sorgen >>

Klinger wiederum löste im Mai den langjährigen Chefjurist Felix Ehrat ab, der wegen der umstrittenen Zusammenarbeit des Konzerns mit einer Firma von Michael Cohen, einem früheren Anwalt von US-Präsident Donald Trump, seinen Hut nahm.. Der seit Februar amtierende Novartis-Chef Vasant Narasimhan hat ethisch korrektes Verhalten zu einer Top-Priorität erklärt. (reuters/apa/red)