Windkraftindustrie : Norwegen baut Windpark im Land der Samen - obwohl sogar die UNO bittet, es nicht zu tun

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© Peter Martens

Norwegen wird einen Windpark in einem Gebiet errichten, das von Rentier-Herden des Sami-Volkes genutzt wird, obwohl es einen Appell der Vereinten Nationen gibt, das Projekt zu unterbrechen und die Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Ureinwohner zu untersuchen.

Das Öl- und Energieministerium kündigte an, die Entwicklung des 288 Megawatt-Windparks Storheia fortzusetzen. Die Anlage soll Teil von Europas größtem Windkraft-Projekt auf Land werden. Errichtet wird es vom Fosen Vind Konsortium. Die Gruppe steht im Eigentum von TroenderEnergi, Statkraft und Nordic Wind Power und baut in dem Projekt sechs Onshore-Windparks mit einer Gesamtkapazität von 1.057 Megawatt, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Größtes Projekt in Zentralnorwegen

Die Projektgesellschaft Fosen Vind DA realisiert Europas größtes Onshore-Wind-Projekt in Zentralnorwegen. Die Windparks Harbaksfjellet, Roan, Storheia und Kvenndalsfjellet werden nördlich vom Trondheimsfjord liegen und eine installierte Leistung von ca. 750 MW haben. Die Windparks Geitfjellet und Hitra 2 werden südlich des Trondheimsfjord liegen und eine installierte Leistung von ca. 250 MW haben. Die Windparks werden auf der Fosen-Halbinsel, in Hitra und Snillfjord errichtet.

Windparkbetreiber ignorieren eigenen Appell der UNO zu diesem Fall

Das UNO-Komitee zur Eliminierung rassistischer Diskriminierung hatte am 10. Dezember in einem Schreiben die norwegische Regierung ersucht, das Projekt zu stoppen, um die Folgen für die traditionellen Rentier-Hirten des Sami-Volkes zu untersuchen.

Riesige Flächen um Windräder gehen als Lebensraum für Rentiere verloren

Für die Samen, die früher auch als Lappen bezeichnet wurden, ist die Rentier-Wirtschaft nicht nur Existenzgrundlage, sondern auch großer Teil ihrer Identität und Kultur.

Rentier-Hirten protestieren regelmäßig gegen Windparks, weil der Anblick und der dröhnende Lärm der unnatürlich riesigen Windräder ihre Tiere in die Flucht treiben. Sie berichten, dass nach dem Bau eines Windparks dessen gesamte Umgebung als Lebensraum und Weide für Rentiere völlig unbenutzbar werde. (apa/red)