Eisenerzmine Kaunisvaara ist insolvent : Northland Resources: Insolvenz!

Die schwedische Northland Resources AB, Betreiber der schwedischen Eisenerzmine in Kaunisvaara und Tochter des Minenkonzerns Northland Resources in Norwegen hat heute am Bezirksgericht Lulea in Schweden Insolvenz angemeldet. Der Grund: Man hätte sich mit Lieferanten und Banken des Mutterkonzernes in Norwegen nicht auf einen Notkredit einigen können. Nach dem spektakulären Scheitern einer Anleihebegebung und einer versuchten Kapitalerhöhung vor einigen Tagen (Industriemagazin berichtete) bedeutet dies das Aus für eines der größten europäischen Minenprojekte. "Wir werden so lange weiterarbeiten wie wir können" sagt Northland Resources CFO Peder Zetterberg in norwegischen Medien. Gefragt, wie lange das sein werde, wollte er keine Auskunft geben. Die ursrpünglich erbetene Notfinanzierung von rund 12 Millionen Dollar (10 Milionen Euro) sollte zur Betriebsfortführung in Kaunisvaara bis 4. März reichen. Die Insolvenz der schwedischen Northland Resources Tochter soll dem Unternehmen jetzt Zeit geben, über eine Nachfolgefinanzierung - oder einen Verkauf - zu entscheiden. Tatsache ist, dass die bislang nicht insolvente Muttergesellschaft (deren Aktienhandel nach einer kurzen Unterbrechnung heute morgen in Oslo wieder aufgenommen wurde) tatsächlich eher einer leeren Hülle gleicht. Neben dem bereits existierenden Minenprojekt in Kaunisvaara existiert nur noch ein in der Planungsphase befindliches Projekt in Hannukainen in Finnland. Hier geht's weiter...

Offen gelegt wurden auch die Forderungen der Lieferanten an das insolvente Unternehmen. In den Büchern finden sich klingende Namen wie ABB, Atlas Copco CMT, Sandvik oder Caterpillar. Keiner der Unternehmen hat jedoch mehr als eine Million Euro an Forderungen Northland Resources. Zur Insolvenz kam es, weil das Unternehmen bis vergangenen Dienstag für die wegen ausufernder Kosten in Schwierigkeiten geratene Eisenerzmine Kaunisvaara über eine Anleihe- und Anteilsbegebung 370 Millionen Dollar einnehmen wollte. Doch die Finanzierungspläne mussten zurückgenommen werden. Offenbar konnten Anleger weder für eine Anleihe noch für Eigenkapital des norwegischen Minenbetreibers begeistert werden. Mit der Insolvenz dürfte auch die weitere Erschließung der schwedischen Eisenerzmine Kaunisvaara auf der Kippe stehen. Die Mine hätte, so die Pläne von Northland Resoucres ab dem dritten Quartal 2014 in Vollbetrieb stehen sollen. Geplant war ein Abbau von vier Millionen Tonnen Eisenerz jährlich. Die Produktion sollte heuer bei 1,5 Millionen Tonnen liegen. Hier gehts weiter...

Dass die Mine ohne die weiteren Ausbau- und Erschließungsmaßnahmen rentabel geführt werden kann und jemals den geplanten Ausstoß von vier Millionen Tonnen erreichen wird können, bezweifeln Experten. Zwar bringen schwedische Medien das Bauunternehmen Peab, einem der Ausbaupartner von Northland Resources als potenziellen Kapitalgeber ins Spiel (Industriemagazin berichtete), doch ob das Unternehmen, das im Vorjahr rund 34 Milliarden Schwedenkronen Umsatz machte (rund 3 Milliarden Euro) tatsächlich gewillt ist, branchenfern zu investieren und die explodierenden Erschließungskosten zu decken ist unklar. Hier gehts weiter...

Für ein Verbleiben beim Status Quo, also der jetzigen Ausbaustufe, sei die Anlage nicht rentabel genug. Ein Aus für das gesamte Projektwäre , so Kreise, das naheliegendste Szenario. Doch nicht nur Bergbau-Experten befürchten ein Aus für das schwedische Projekt. Die Bürger der Gemeinde Paja seien "besorgt", sagte der Bürgermeister der Gemeinde Kurt Wennberg der schwedischen Nachrichtenagentur TT. Northland hat die Mine im nordschwedischen Pajala erst vor vier Monaten eröffnet und Hunderte Arbeitsplätze geschaffen und damit für Hoffnung in einer Region gesorgt, die unter hoher Arbeitslosigkeit und Abwanderung leidet. (rl)