Standort Österreich : Niederösterreichs Sägeindustrie will Holzimporte reduzieren

Die Lage am Holzmarkt ist prekär. Zuletzt forderten Branchenvertreter im Lichte der Coronakrise, weniger zu importieren, um nicht auf heimischem Holz sitzen zu bleiben. Vertreter der niederösterreichischen Sägeindustrie haben nun eine Reduktion von Holzimporten aus dem Ausland bekanntgegeben.

Bis Ende des Monats will man "zusätzliche 200.000 Festmeter Holz aus den heimischen Wäldern abholen und interne Lagerkapazitäten massiv erhöhen", so Franz Kirnbauer, Obmann der Fachgruppe Holzindustrie der Wirtschaftskammer NÖ (WKNÖ), in einer Aussendung.

Österreich drohen heuer große Schäden durch Trockenheit

Die aktuelle Wärme und Trockenheit begünstige die Vermehrung des Borkenkäfers, dem bereits im Vorjahr rund 2,2 Mio. Festmeter Holz zu Opfer gefallen waren. Heuer sei ein noch größerer Schaden wahrscheinlich. Laut Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich (LK NÖ), muss darum das frische Holz rasch von der Säge- und Zellstoffindustrie aus dem Wald gebracht und verarbeitet werden, um die Schädigung einzudämmen. "Gemeinsam werden wir auch eine Koordinierungsstelle einrichten, um die Abstimmung zwischen der Forstwirtschaft und der Industrie zu verbessern", kündigte er an.

"Investitionen in die Wiederaufforstung von klimafitten Wäldern"

Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) begrüßte die Ankündigung. Man werde "genau beobachten, wie sich die Situation in unseren Wäldern und die Abholung des Holzes das ganze Jahr über entwickelt. Wir brauchen weitere Investitionen in die Wiederaufforstung von klimafitten Wäldern und Entlastungen für die betroffenen Waldbauern." (apa/red)