Straßenbahn-Produktion : Neues Siemens-Werk in der Türkei als direkte Konkurrenz für Wien

Dem Siemens-Standort Wien droht neue konzerninterne Konkurrenz: Siemens baut ein Werk zur Fertigung von Straßenbahnen in der Türkei. Der Konzern investiere bis 2018 rund 30 Millionen Euro in den Standort in der Nähe von Istanbul, teilten die Münchner mit. Gerade für den Standort in Wien ist das keine allzu beruhigende Nachricht: Für den europäischen Markt produzierte Siemens bisher Straßenbahnen vor allem in seinem Wiener Werk.

Hersteller aus Osteuropa und Asien drängen auf den Markt

Bisher kooperiert Siemens in der Türkei nach eigenen Angaben bereits jetzt projektweise mit lokalen Fertigungspartnern. Durch den jetzt geplanten Bau von Trambahnen auch am Bosporus erhofft sich Siemens Kostenvorteile im internationalen Wettbewerb. "Neben den traditionellen Herstellern drängen viele neue Anbieter aus Osteuropa und Asien in den Straßenbahnmarkt, die vor allem Vorteile bei den Fertigungskosten aufweisen", heißt es seitens des Konzerns. Siemens wolle durch eine eigene Fertigung und den Aufbau von lokalen Zulieferern in der Türkei seine Wettbewerbsfähigkeit im Straßenbahnmarkt absichern.

"Keine Auswirkungen" auf Wien

Auf Anfrage betonte Siemens Österreich allerdings gegenüber der Austria Presse Agentur, das Kompetenzzentrum für Urban Transport verbleibe in Wien. "Auf Wien hat die Konzernentscheidung keine Auswirkungen", so Pressesprecher Walter Sattlberger. Das Werk in Wien sei voll ausgelastet. Vor vier Jahren sei die europaweite Produktion von Straßenbahnen vom deutschen Standort Erlangen nach Wien verlagert worden, erinnerte der Sprecher. (apa/red)