LKW-Transport : Neue Imagekampagne: Frächter suchen Freunde

"Die knapp 11.000 Betriebe mit ihren mehr als 70.000 Mitarbeitern sichern unseren tagtäglichen Wohlstand", betonte Fachverbandsobmann Wolfgang Herzer am Donnerstag vor Journalisten. Trotz dieser wirtschaftlichen Bedeutung sei aber leider das Bild in der Öffentlichkeit nicht das beste. Auch von der Politik fühlen sich die Güterbeförderer stiefmütterlich behandelt. Als Beispiel nannte Herzer die 60-km/h-Beschränkung auf Autobahnen in den Nachstunden. Diese sei gefährlich weil sie ermüdend wirke und der Schilderwald bei Ausnahmegenehmigungen - sprich 80 km/h - verwirrend sei. Dass dies die Politik als Aufforderung verstehen könnte, die Ruhezeiten zu erhöhen und die Ausnahmegenehmigungen zu streichen, glauben die Frächter nicht. Wobei Kritiker ohnehin vermuten, dass die Frächter primär die höheren Kosten durch das Tempolimit stören. So müssen die Fahrer durch die neuen Ruhensbestimmungen nun bei einer Fahrt von Wien nach Salzburg eine Ruhepause einlegen. Neben den politischen Rahmenbedingungen beklagen die Güterbeförderer auch einen "massiven Fahrermangel". Die Zahlen seien "erschreckend", so Herzer. Wobei die Arbeitsbedingungen keine leichten sind. Im Vorjahr wurden bei Kontrollen von Lkw und Bussen 150.907 Anzeigen und Organmandate erstattet. Gründe waren meist technische Mängel an Karosserie, Bremsen und Reifen sowie Überladung und mangelnde Ladungssicherung. 133.426 Anzeigen und Organmandate wurden nach den Sozialvorschriften im gewerblichen Güter- und Personenverkehr wegen Nichteinhaltung der gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten erstattet. 31.507 Lkw und Bussen wurde die Weiterfahrt wegen Überschreitung der Lenkzeiten, schwerwiegender Mängel und "Gefahr im Verzug" untersagt. (APA/red)