Industrieproduktioin : Nach trüber Stimmung - deutsche Industrie wächst wieder

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Die deutsche Industrie hat im Juni wegen der starken Nachfrage aus dem eigenen Land das größte Auftragsplus seit zehn Monaten geschafft. Die Unternehmen sammelten um 4,1 Prozent mehr Bestellungen ein als im Vormonat. Das ist der größte Zuwachs seit August 2020.

Ökonomen hatten einen nicht einmal halb so kräftigen Anstieg von 1,9 Prozent erwartet, nachdem die Aufträge im Mai noch um 3,2 Prozent gefallen waren und damit so stark wie seit über einem Jahr nicht mehr. "Insgesamt setzen die Auftragseingänge damit ihren seit Jahresanfang bestehenden Aufwärtstrend nach kurzer Unterbrechung im Mai weiter fort", so das Ministerium.

Gemessen am Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen im Zuge der Coronapandemie, liegen die Aufträge nun um 11,2 Prozent höher. Verglichen mit dem deutlich von der Pandemie beeinträchtigten Vorjahresmonat Juni 2020 zogen sie um 26,2 Prozent an.

Die Aufträge aus dem Inland stiegen diesmal um 9,6 Prozent zum Vormonat, wozu besonders die gute Nachfrage in den Bereichen EDV und Optik sowie sonstiger Fahrzeugbau beitrugen. "Auch in den gewichtigen Bereichen Kfz und Maschinenbau stiegen die Auftragseingänge", so das Ministerium. Das Auslandsgeschäft legte dagegen nur um 0,4 Prozent zu. Dabei wuchsen die Bestellungen aus der Eurozone um 1,3 Prozent, während die aus dem restlichen Ausland leicht nachgaben.

Mit dem Ende des Lockdowns stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Frühjahr um 1,5 Prozent zum Vorquartal, nachdem es zu Jahresbeginn noch um 2,1 Prozent gesunken war. Bereits im Sommer könnte die Wirtschaft wieder ihr Vorkrisenniveau erreichen. (apa/red)