Milliardenabschreibungen : Nach Kurssturz - Treichl hält an Osteuropa fest

Vor wenigen Tagen stellte die Erste Group für das laufende Jahr einen drastischen Verlust von bis zu 1,6 Mrd. Euro in Aussicht - die Nachricht lösten einen Kurssturz im heimischen Aktienidex ATX aus. Der Grund für diese Entwicklung ist die Situation bei den Töchtern der Erste Group in Osteuropa.

Ungeachtet der teuren Belastung durch neue Kreditwertberichtigungen in Ungarn und Rumänien sowie von Firmenwertabschreibungen in Rumänien hält der Chef der Erste Group, Andreas Treichl, an den dortigen Banktöchtern fest. "Es wird eine Zeit geben, wo sich die Aktionäre freuen, dass wir in Rumänien und Ungarn sind."

Gegenüber dem ORF stellte Treichl in Abrede, dass die Bilanzen in den vergangenen Jahren zu positiv gewesen wären oder dass man sich in der Ersten das eine oder andere schöngeredet habe.

"Wir haben Probleme in einigen Ländern", sagte der Banker, das werde immer wieder kommen. Es gebe eine sehr große Finanzwirtschaftskrise und es gebe auch politisch extrem schwierige Umstände, "mit denen wir nicht gerechnet haben."

Mit dem jetzigen drastischen Kehraus hat die Erste nach eigenen Angaben so viel vorgesorgt, "dass wir alle Ausfälle abdecken können" und womit man sicher stelle, "dass wir auch bei schwacher wirtschaftlicher Entwicklung Gewinne erwirtschaften". "Was wir jetzt machen, muss man sich auch leisten können." Treichl sieht sein Haus auch "völlig ausreichend kapitalisiert." Ab 2015 werde es "gute Jahre" geben. Für einen Rückzug von der Bankspitze sieht er keinen Anlass, wie er auf Nachfrage unterstrich.

Die Erste-Aktie hatte nach der Ankündigung, heuer bis zu 1,6 Mrd. Euro Verlust zu schreiben, am vergangenen Freitag bis kurz vor 14 Uhr rund 15,6 Prozent verloren. (apa/pm)