Zulieferer : Nach Betrugsfall: So will Autozulieferer Leoni wieder wachsen
Der deutsche Kabel- und Bordnetze-Hersteller Leoni will die Rückschläge der zwei vergangenen Jahre hinter sich lassen. Vorstandschef Dieter Belle äußerte sich in Nürnberg zuversichtlich, "2017 wieder auf die Erfolgsspur zurückzukehren". Er kündigte einen Umsatzanstieg von etwa fünf Prozent auf rund 4,6 Mrd. Euro an.
Der operative Gewinn (EBIT) des Zulieferers soll zwischen 180 und 200 Mio. Euro liegen. 2016 hatten ein Betrugsfall in Millionenhöhe und die teure Sanierung der Bordnetzesparte Leoni die Hälfte des Gewinns gekostet; das Ebit sackte auf gut 78 Mio. Euro ab. Laut Finanzvorstand Karl Gadesmann bekommt der Konzern für den Betrugsfall 5 Mio. Euro von der Versicherung; weitere Ansprüche werden demnach noch geklärt.
Wie Vorstandschef Belle weiter sagte, soll der Umsatz mittelfristig um vier bis fünf Prozent pro Jahr wachsen. "Bis zum Jahr 2019 steigt die Ebit-Marge auf einen mittleren einstelligen Wert", sagte er. 2016 war die Rendite auf 1,8 Prozent abgesackt.
Belle erläuterte, das Wachstum in der Autoindustrie, die zunehmende Ausstattung von Fahrzeugen und der Trend zu elektrischem und automatisiertem Fahren wirkten sich positiv für Leoni aus. Auch der steigende Bedarf an Energie- und Datenmanagement und die Digitalisierung in vielen Abnehmerbranchen böten Wachstumschancen. 2017 will der Vorstand deshalb die Strategie des Konzerns weiterentwickeln. (reuters/apa/red)
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