Erneuerbare Energie : Murkraftwerke: Positive UVP-Bescheide

Die UVP-Bescheide erster Instanz für die Wasserkraftwerke Gratkorn und Graz-Puntigam sind positiv. Das gab am Donnerstag Udo Stocker für die Landesbehörde bekannt. Der Bescheid für Gratkorn ist bereits ergangen und veröffentlicht, jener für das - umstrittene - Stadtkraftwerk wird kommende Woche via Edikt kundgemacht. Die Gegner bekundeten Missfallen und kündigten Berufungen an. Stocker bestätigte einen Bericht der "Steirerkrone", wonach der UVP-Bescheid für Graz-Puntigam positiv ausfalle. Wie die Plattform "Rettet die Mur" am Donnerstag mitteilte, sei auch der Bescheid für das Kraftwerk Gratkorn im Sinne des Konsenswerbers positiv und schon am 10. August ausgefertigt worden."Argumentativer Kniefall" "Der Bescheid ist ein argumentativer Kniefall der steirische Umweltbehörde vor der E-Wirtschaft. Er stellt in erster Instanz jedoch keine Baugenehmigung dar und ist damit wirkungslos", reagierten Clemens Könczöl von der Bürgerinitiative "Rettet die Mur" und Markus Ehrenpaar vom Naturschutzbund. Dies gelte auch für Graz-Puntigam. Man werde die Mängel in den Berufungsverfahren vor dem Bundesumweltsenat aufzeigen und sei in beiden Fällen weiter zuversichtlich, einen Bauverhindern zu können. Die Plattform "Rettet die Mur" hat mit nach eigenen Angaben mehr als 11.000 gesammelten Unterschriften das Limit für eine Volksbefragung zwar überschritten, will aber noch den UVP-Bescheid abwarten, gegen den der weitere Rechtsweg dann keine aufschiebende Wirkung für das Projekt bzw. die Projekte mehr hätte.Zeitplan bleibt aufrecht Beide Kraftwerke sind Teil einer Kette von vier Laufkraftwerken an der Mur im Raum Graz, die von Energie Steiermark und Verbund gemeinsam projektiert sind; zwei sind im Süden (Kalsdorf und Gössendorf) in Bau bzw. fast fertig, eines ist im Stadtgebiet und eines nördlich in Gratkorn geplant. Bei der Energie Steiermark, die bei der 95 Millionen Euro teuren Anlage in Graz-Puntigam federführend ist, zeigte man sich am Donnerstag zurückhaltend: "Wir sind überzeugt, ein ökologisch wichtiges Projekt eingereicht zu haben und warten nun den Bescheid ab", so ein Sprecher. Der Zeitplan mit Baubeginn Herbst/Winter 2013 und Fertigstellung 2015 sei nach wie vor aufrecht. Divergierende Ansichten zum Kraftwerk Graz-Puntigam waren auch mit ein Grund für das Scheitern von Schwarz-Grün in der Grazer Stadtregierung: Bürgermeister Siegfried Nagl (V) war, obwohl zunächst skeptisch, dann klar für das Projekt eingetreten, die Grünen sind hingegen strikt dagegen. So kann davon ausgegangen werden, dass das Stadtkraftwerk Thema im Wahlkampf für die Kommunalwahl im Jänner 2013 sein wird.