Serie ec austria : Mobil im Kollektiv

Tablet Computer Elektronik
© Fotolia

Alles steht bereits in den Startlöchern zum Weihnachtsgeschäft, eine umsatzträchtige, aber auch sehr kompetitive Zeit für den Handel. Weihnachten ist für den Handel auch die Zeit im Jahr, in der sich neue Trends am besten beobachten lassen. Bereits letztes Jahr zeichnete sich ab, dass der Kauf übers Handy, der sogenannte M-Commerce, der dominante Trend im Handel ist. Aber nicht genug, dass der Kunde jetzt beim Einkaufen bequem auf der Couch liegen kann statt vor einem Stand-PC zu sitzen. Das Shopping mit dem Smartphone löste weitere Entwicklungen aus, die sich heuer wohl durchsetzen werden.

Unsichtbar

„Der Newsletter ist vielleicht noch kein Auslaufmodell, aber er kriegt starke Konkurrenz von der App“, sagt Roland Toch, Geschäftsführer der Wirecard CEE. Die Händler versuchen nun mit Handy-Apps, ein unsichtbares Band zum Kunden zu knüpfen. Dazu muss man sich was einfallen lassen – oder zumindest ein, zwei Prozente springen lassen. Ist die App erst installiert, stehen die Chancen auf höhere Umsätze gut.

Dazu suchen die Händler die Möglichkeiten der Sozialen Netzwerke für sich zu nutzen. Das bedeutet nicht unbedingt, dass sie ihre eigenen Netz-Aktivitäten ausbauen, vielmehr bereiten sie die Inhalte ihrer Apps so auf, dass sie in Facebook oder mit Whatsapp geteilt beziehungsweise kommentiert werden können. Dazu gehören vor allem gute Produktbilder und knappe Beschreibungen oder auch kurze Videos, die den Mehrwert eines Produkts vermitteln können.

„Und nicht zuletzt fördert das Einkaufen übers Handy auch die Verknüpfung von Vorortgeschäft und Internethandel“, sagt Toch, „sprich, der Kunde bestellt am Handy und holt die Ware persönlich ab.“ Damit aber der M-Commerce reibungslos funktioniert, braucht es auf ihn abgestimmte Bezahlösungen. Denn das Bezahlen ist der heikelste Zeitpunkt bei einem Verkauf im Internet. Wenn es da zu Irritationen kommt, zieht sich der Konsument zurück und kauft bei der Konkurrenz ein.

Missverstanden

Auch Christian Renk, Geschäftsführer der SOFORT Austria GmbH, beobachtet den großen Innovationsdruck, der auf allen Beteiligten im E-Commerce lastet. „Angesichts der wachsenden Marktmacht der großen globalen Player wie Google oder Amazon müssen auch die Banken umdenken, denn diese amerikanischen Unternehmungen drängen immer mehr in das Kerngeschäft der Banken.“ Mit dem aufkommenden M-Commerce wandern noch mehr Umsätze ins Internet, das Problem der Banken wird also von Tag zu Tag größer.

Einen Ausweg bietet SOFORT Überweisung, das dem Bankkunden auf der Händlerhomepage einen direkten Zugang zum eigenen Online-Banking eröffnet. „Die Banken haben lange nicht verstanden, dass wir ihr Kerngeschäft fördern. Wir verstehen uns nicht als Mitbewerber. Dann erfolgte da und dort ein Umdenken und eine erste Kooperation mit Raiffeisen.“ Die Großbank stellte SOFORT ihr Logo zur Verfügung und machte ihre Kunden mit dem Bezahlverfahren vertraut. Davon profitieren jetzt alle, die Kunden bezahlen sicher und komfortabel, die Bank bleibt zentraler Gelddienstleister, die SOFORT AG bietet somit gemeinsam mit der Bank innovative Bezahllösungen an und die Händler kommen mit geringen Transaktionskosten weg.

Ungebremst

Dafür, dass der mobile Innovationszug ungebremst weiterrollt, sorgt auch T-Systems. Ein Projekt in Ungarn soll zielgerichtete Werbung am Handy mit Hilfe von Big Data ermöglichen. Big Data ist der derzeit bestimmende Trend in der IT-Branche. Unsicherheit herrscht aber noch hinsichtlich der Nutzungsmöglichkeiten.

„SMS-Werbung hat derzeit noch eine recht geringe Akzeptanz“, sagt Markus Berger, Big Data Experte bei T-Systems, „wir versuchen diese Werbung so treffsicher zu machen, dass sie für den Kunden den Charakter einer wertvollen Information bekommt.“ Als eine Möglichkeit nennt Berger Reiseversicherungen, die nur Personen angeboten werden, die sich gerade im Umfeld des Budapester Flughafens aufhalten. Dadurch hat das Versicherungsunternehmen die Chance, neue Kunden zu erreichen.

Bei solchen Aktionen hat man ohne Big Data oft eine Trefferquote von weniger als einem Prozent. „Wenn wir auf 10 Prozent kommen, ist das schon ein beachtenswerter Erfolg.“ Dabei geht es weniger um die – beim SMS-Versand ja doch vernachlässigbar geringen – Kosten, sondern um das Unternehmensimage: Wenn ich auf die Dauer zu viel Werbung bekomme, die mich nicht interessiert, entwertet das am Ende ja auch die Marke.“

Sicher

Seit das Handy zum Taschencomputer mutiert ist, ist es natürlich auch anfällig geworden für all die Gefahren, die in den Tiefen des Internets lauern. Und so kann es eine besonders große Bedrohung für die Datensicherheit eines Unternehmens darstellen.

Andererseits wird der orts- und zeitunabhängige Zugriff auf Daten beziehungsweise Informationen für die Unternehmen immer wichtiger, denn der Wettbewerbsdruck manifestiert sich oft als Zeitdruck. Wer rasch – egal ob vor Ort beim Kunden, auf einer Messe oder während einer Zugfahrt – Unternehmensdaten abfragen und flexibel auf neue Anforderungen reagieren kann, hat im Wettbewerb die Nase vorn.

„Sicherheit und Flexibilität ist aber kein Widerspruch“, betont Wilhelm Doupnik, CEO der Raiffeisen Informatik. Seit bereits drei Jahren bietet Raiffeisen Informatik seinen Kunden ‚Smart-Mobility‘ an. Diese Lösung integriert Android- und iOS-Endgeräte nahtlos in bestehende Lotus Notes- oder Exchange-Umgebungen. Raiffeisen Informatik, Österreichs größter IT-Anbieter, verwaltet damit bereits mehr als 7.500 mobile Endgeräte.

‚Smart-Mobility‘ sorgt nicht nur für eine gesicherte Datenübertragung auf mobile Endgeräte, es unterstützt auch die Absicherung der Daten am Gerät selbst. Dies erfolgt durch eine End-to-End-Verschlüsselung, einen zusätzlichen Passwortschutz und die technische Kontrolle über die geschäftlichen Daten. So sind wertvolle und vertrauliche Informationen im Falle eines Lauschangriffs, Verlustes oder Diebstahls umfassend geschützt.

Diese Artikelserie entsteht in Kooperation mit der Plattform economyaustria.at