Stahlindustrie : Mitarbeiter von Thyssenkrupp fürchten Werkschließungen

Der Betriebsrat der Thyssenkrupp-Stahlsparte hat vor Standortschließungen im Rahmen der laufenden Umstrukturierung gewarnt. Erste Vorschläge zu den betroffenen Werken könnten im Frühjahr 2017 auf dem Tisch liegen, teilte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Steel Europe, Günter Back, nach einer Betriebsversammlung in Duisburg mit. Der Betriebsrat fordere den Erhalt aller Standorte.

Den rund 18.000 Beschäftigten sei im Rahmen der Umstrukturierung die uneingeschränkte Einhaltung aller Tarifverträge zugesichert worden, so dass betriebsbedingte Kündigungen bis zum Jahr 2020 ausgeschlossen seien. Es werde auch nicht zu Versetzungen in größerem Umfang kommen. Eine nach Protesten aus der Belegschaft eingerichtete Arbeitsgruppe werde nun im Einsatz bleiben und die weitere Umstrukturierung begleiten, so Back.

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Betriebsrat und IG Metall hatten zuvor die mangelnde Einbeziehung der Arbeitnehmer bei dem laufenden Umbau der Sparte kritisiert. Vor einer Sitzung des Kontrollgremiums hatten Ende August rund 7.000 Stahlkocher in Duisburg protestiert und dabei die Produktion teilweise lahmgelegt. Durch die geplante neue Managementstruktur sollen in dem Unternehmen neue Bereiche mit einer eigenen Ergebnis- und Kostenverantwortung geschaffen werden. (dpa/apa/red)

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