Der Fall A-TEC : Mirko Kovats hat 2016 endlich wieder Ruhe

Viereinhalb Jahre ist es bereits her, dass Mirko Kovats’ Mischkonzern A-TEC Industries öffentlichkeitswirksam in die Pleite geschlittert ist – Vorwürfe von unlauteren Methoden bis hin zu Bilanztricks inklusive. Doch dieses Jahr soll voraussichtlich Schluss sein, denn der Insolvenzverwalter Matthias Schmidt plant, das Insolvenzverfahren bis Jahresende zu beenden.

Keine großen Überraschungen

Dies hänge allerdings von den Ergebnissen der Betriebsprüfung ab, die das Finanzamt derzeit durchführe, erklärte er gegenüber dem INDUSTRIEMAGAZIN. Er rechnet damit, im Herbst die restliche Quote von einem bis drei Prozent an die Gläubiger ausschütten zu können. „Mit der Ausnahme von Kleinigkeiten ist alles verwertet was verwertet werden kann“, erklärt Hans Georg Kantner, Leiter Insolvenz beim Kreditschutzverband. Große Überraschungen seien nicht mehr zu erwarten.

Geplant war ursprünglich eine Quote von 47 Prozent, die Gläubiger erhielten schließlich 39 Prozent, das waren etwa 180 Millionen Euro – die Forderungen beliefen sich auf insgesamt 461 Millionen Euro. Übrig geblieben sind also nun Verluste von rund 500 Millionen Euro – die Gläubiger verloren etwa 300, die Aktionäre etwa 200 Millionen Euro.

Vermögenslos

Die Hülle des Unternehmens allerdings besteht weiterhin, sie steht Mirko Kovats frei zur Verfügung. Das war Teil des Sanierungsplans: Wenn eine Quote von 30 Prozent zustande komme, so die Vereinbarung, gilt das Unternehmen A-TEC als entschuldet. Es wurde also nicht die A-TEC AG liquidiert, sondern nur dessen Vermögen. In dieser Hülle seien Verluste und immerhin die Aktiengesellschaft, an der Kovats mit seiner Stiftung beteiligt ist, erklärt Kantner.

Ätzend. Dass Mirko Kovats sich oftmals kein Blatt vor den Mund genommen hat, ist bekannt. Auch KSV-Mann Kantner kann das bestätigen: „Es gab auch einige ätzende Bemerkungen von Kovats über die Kosten des Verfahrens. So hat er etwa gemeint dass das, was das Verfahren gekostet habe, mehr war als das Geld, das ihm 2011 zur Ausschüttung der 47-Prozent-Quote gefehlt habe, ich glaube mich zu erinnern, dass das ein niedriger zweistelliger Millionenbetrag war. Ich glaube aber nicht, dass das stimmt.“