Bahnindustrie : Milliardenauftrag der ÖBB an Bombardier kommt vor Gericht

Eine Vergabe im Sinne der Erneuerung des Nahverkehr-Fuhrparks der ÖBB kommt vor das Bundesverwaltungsgericht. Grund ist ein Nachprüfungsantrag eines unterlegenen Bieters zur kürzlichen Vergabe eines Auftrages über rund 300 Elektrotriebwagen mit einem Gesamtvolumen von rund 2 Mrd. Euro an Bestbieter Bombardier Transportation. Das bestätigte eine ÖBB-Sprecherin auf Anfrage.

Offenbar haben die Schweizer den Antrag gestellt

Geboten hatten für den zehn- bis fünfzehnjährigen Auftrag neben Bombardier auch Siemens und die Schweizer Stadler Rail. Laut APA-Informationen haben die Schweizer den Nachprüfungsantrag gestellt, die ÖBB wollten das allerdings nicht kommentieren. Der Antrag kam jedenfalls umgehend, nachdem kurz zuvor eine zehntägige Stillhaltefrist ausgelaufen war.

Bei den Bundesbahnen zeigte man sich auch überzeugt, dass das Vergabeverfahren "gut und wasserdicht" abgeführt wurde. Die Ausschreibung sei dem europäischen Vergaberecht gemäß europaweit bekannt gemacht worden. Binnen sechs Monaten habe man ein "faires und transparentes Verfahren nach internationalen Maßstäben durchgeführt". Auch über die schlussendlich am 19. September erfolgte Vergabe an den Bestbieter Bombardier habe man alle Bieter umgehend informiert.

ÖBB: Vergabeverfahren "wasserdicht"

Erfahrungsgemäß komme es bei Vergaben in dieser Größenordnung immer wieder vor, dass Nachprüfungsanträge eingereicht werden. Der endgültige Abschluss der Rahmenvereinbarung der ÖBB mit Bombardier werde sich zwar verzögern, so die Bundesbahn. Die Verzögerung werde sich aber in einem überschaubaren Rahmen halten und das Verfahren zeitnah abgeschlossen, hieß es. (APA/red)