Luftfahrtindustrie : Milliarden vom Kapitalmarkt - Boeing braucht keine Staatshilfe

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Dem angeschlagenen Flugzeugbauer Boeing ist ein Befreiungsschlag am Kapitalmarkt gelungen, um in der Coronakrise liquide zu bleiben. Der US-Luftfahrtriese gab in der Nacht auf Freitag bekannt, 25 Milliarden Dollar (22,99 Mrd. Euro) mit der Ausgabe von Anleihen bei Investoren eingesammelt zu haben. Man wolle sich nicht um zusätzliche Finanzierungen, einschließlich Staatshilfen, bemühen.

Die Schuldtitel haben Laufzeiten von 3 bis 40 Jahren, zu den Zinsen hielt sich der Konzern bedeckt. Laut US-Medien war die Nachfrage nach den Papieren jedoch sehr groß, so dass die Finanzierungskosten wesentlich niedriger ausfielen als zunächst angenommen. Ursprünglich waren bis zu 15 Milliarden Dollar für die Emission eingeplant. Die nunmehrige Summe ist die größte derartige Emission heuer.

Der Konzern ist von der Coronakrise schwer getroffen worden. Firmenchef Dave Calhoun sagte bei der jährlichen Hauptversammlung, dass die Krise der Luftfahrtbranche noch mehrere Jahre dauern werde.

Das Unternehmen war schon vor der Krise angeschlagen, wurde doch das Modell 737 Max nach zwei technisch bedingten Abstürzen mit einem weltweiten Startverbot belegt. Mitte März schöpfte Boeing angesichts der Krise bereits eine 13,8 Milliarden Dollar (12,72 Mrd. Euro) schwere Kreditlinie vollständig aus. Der Konzern strich zudem Calhoun und Verwaltungsratschef Larry Kellner bis zum Jahresende das Gehalt, auch Dividendenzahlung und Aktienrückkäufe wurden ausgesetzt. (dpa/reuters/apa/red)