Nichteisenmetalle : Michael Tojner will Varta offenbar an die Börse bringen

Michael Tojner
© Paul Jezek

Der deutsche Batterie-Hersteller Varta soll Finanzkreisen zufolge zurück an die Börse. Der Eigentümer der Varta Microbattery, die Holding Montana Tech des österreichischen Investors Michael Tojner, arbeite mit Investmentbankern an einem Börsengang, sagten mehrere mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Das deutsche Unternehmen könnte dabei Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres 150 bis 200 Mio. Euro einsammeln. Der Unternehmenswert wird auf 400 bis 600 Mio. Euro taxiert. "Wir prüfen ständig Finanzierungsoptionen für alle unsere Beteiligungen", sagte eine Sprecherin von Montana Tech nur. Varta war nicht erreichbar.

Das Unternehmen mit 2.000 Mitarbeitern setzt nach Angaben des Eigentümers rund 200 Mio. Euro um und kommt laut Insidern auf einen operativen Gewinn (Ebitda) von rund 30 Mio. Euro. Varta Micro stellt Batterien und Knopfzellen für Hörgeräte und Kopfhörer, Uhren und Kameras her. Die größten Hoffnungen setzt Varta aber auf Batterien, in denen die Energie gespeichert werden kann, die auf Solardächern gewonnen wird.

Familie Quandt hat den Batteriekonzern 2002 zerschlagen

Die 1904 gegründete Varta war jahrzehntelang der Grundstock des Geschäfts der Industriellenfamilie Quandt, die auch an BMW beteiligt ist. Der Name Varta ist eine Abkürzung für "Vertrieb, Aufladung und Reparatur transportabler Akkumulatoren".

Die Quandts hatten den Batteriekonzern 2002 zerschlagen. Das größere Geschäft mit Autobatterien ging damals an den US-Autozulieferer Johnson Controls. Das Geschäft mit Haushalts-Batterien wurde an Rayovac (heute Spectrum Brands ) verkauft.

Für Varta Microbattery hatte Tojner 2007 rund 30 Mio. Euro bezahlt, später kaufte er auch die Holding Varta AG hinzu und nahm sie von der Börse. (reuters/apa/red)