Löhne : Metaller-KV: Betriebsräte planen Gespräche in ganz Österreich

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Bei den Kollektivvertragsverhandlungen für die knapp 130.000 Beschäftigten der Metalltechnischen Industrie hat es auch in der dritten Verhandlungsrunde keine Einigung gegeben. Am kommenden Montag, dem 30. Oktober, soll weiter verhandelt werden. Davor gibt es noch am kommenden Mittwoch Betriebsrätekonferenzen in ganz Österreich, zu denen 1.200 Arbeitnehmervertreter erwartet werden.

"Totale Provokation"

Die Gewerkschaften gaben sich nach der heute relativ kurzen Verhandlungsrunde kämpferisch. Die Arbeitgeberseite hätte lediglich eine Nulllohnrunde ohne Inflationsabgleich angeboten, und auch bei den anderen Forderungen zu Verbesserungen bei der Vergütung von Dienstreisen, Nachtzulagen und Lehrlingen sei nichts weitergegangen.

"Das ist eine totale Provokation", so Pro-Ge-Verhandlungsführer Rainer Wimmer nach dem Abschluss der Gesprächsrunde. Man werde nun in einem ersten Schritt die Mitarbeiter informieren und bundesweite Betriebsrätekonferenzen abhalten.

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Weniger emotional sieht die Vertagung Christian Knill, Fachverbandsobmann der Metalltechnischen Industrie: "Die Gespräche sind aus Sicht des Fachverbandes grundsätzlich konstruktiv verlaufen, allerdings haben die Gewerkschaften die Gespräche für diese Runde unterbrochen. Wir gehen davon aus, dass wir in der nächsten Runde zu einer Einigung kommen werden."

Bis dahin sei etwa noch abzuwarten, ob der Bundesrat die Angleichung Arbeiter/Angestellte diesen Mittwoch beschließen wird. Die daraus für die Metalltechnische Industrie entstehenden Belastungen - gerechnet werde mit bis zu 60 Mio. Euro Mehrkosten - seien in den Gehaltsabschluss einzupreisen.

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Im Vorjahr waren vier Runden und letztendlich ein Verhandlungsmarathon bis in die Früh für einen Kompromiss erforderlich. Damals einigten sich die Sozialpartner auf eine durchschnittliche Lohn- und Gehaltserhöhung von 1,68 Prozent. Niedrigverdiener erhielten um bis zu 2 Prozent mehr, für die höchsten Lohnstufen gab es ein Plus von 1,2 Prozent.

Die Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate lag damals bei 0,8 Prozent, nun beträgt sie - rückblickend auf die letzten zwölf Monate - 1,8 Prozent. Die Gewerkschaften verlangen heuer vier Prozent Zuwachs. (apa/red)