Streik abgeblasen : Metaller bekommen zwischen 2,5 und 3,2 Prozent
Beide Seiten können nach dem Kompromiss beim Kollektivvertrag 2014 für die Maschinen- und Metallbauindustrie auf Erfolge verweisen. Den Arbeitnehmervertretern war es gelungen, das Arbeitszeitthema einmal mehr aus dem Kollektivvertrag auszuklammern, die Arbeitgeber wiederum haben nun die getrennten Verhandlungen für alle sechs Metaller-Fachverbände fest geschweißt.
Die getrennten Verhandlungen betreffen auch das kommende Feilschen um ein neues Arbeitszeitkonto. Dazu heißt es in der Vereinbarung zwischen den Vertragspartnern: "Der Fachverband der Maschinen und Metallwarenindustrie (FMMI) sowie die Gewerkschaften Pro-Ge und GPA-djp kommen überein, unmittelbar nach Abschluss dieses Kollektivvertrages Verhandlungen über eine Neugestaltung der kollektivvertraglichen Arbeitszeitverteilung unter neuen Rahmenbedingungen auszunehmen und das Ergebnis bis 30. 6. 2014 verbindlich als kollektivvertragliches Arbeitszeitmodell zu vereinbaren."
Fahrplan für ein Arbeitszeitmodell
Arbeitgeber-Chefverhandler Veit Schmid-Schmidsfelden betonte nach der Einigung Montagnacht, der Abschluss sei nur unter der Bedingung weiterer Verhandlungen über ein Arbeitszeitmodell erfolgt. "Wir haben sehr hart verhandelt. Es gibt nun einen Fahrplan für ein Arbeitszeitmodell bis zum 30. Juni", so Schmid-Schmidsfelden. Sollte es bis dahin keine Einigung geben hätte das Auswirkungen auf die nächstjährigen KV-Verhandlungen, erklärte FMMI-Obmann Christian Knill.
"Gerade noch vertretbar"
Die Beschäftigten der Maschinen- und Metallbauindustrie erhalten mit 1. November im Schnitt um 2,8 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die gesamte Bandbreite der Erhöhung reicht von 2,5 bis 3,2 Prozent, letzteres gilt für die niedrigsten Einkommen. Der Mindestlohn steigt um 3,2 Prozent auf 1.688 Euro. Die Zulagen und die Lehrlingsentschädigung legen um 2,1 Prozent zu. Änderungen bei der Arbeitszeit gibt es vorerst nicht. Die Kollektivvertragsverhandlungen mit den restlichen fünf Fachverbänden dauern noch an. Beide Seiten sprachen von einem gerade noch vertretbaren Kompromiss. Die Verhandlungsführer auf Arbeitnehmerseite, Rainer Wimmer (Pro-Ge) und Karl Proyer (GPA), zeigten sich über einen Abschluss deutlich über der Inflationsrate erfreut - und dass es gelungen war, das Arbeitszeitthema einmal mehr aus dem Kollektivvertrag auszuklammern.
Der heutigen Einigung mit dem Fachverband der Maschinen- und Metallwarenindustrie war eine Streikdrohung voraus gegangen. Während im Vorjahr vier Verhandlungsrunden notwendig waren, benötigten heuer beide Seiten fünf Runden.
"Mut und Kreativität"
Die beiden Chefverhandler auf Arbeitnehmerseite, Rainer Wimmer (Pro-Ge) und Karl Proyer (GPA), zeigten sich erleichtert über den Abschluss deutlich über der Inflationsrate. Man habe auf beiden Seiten mit "Mut und Kreativität" verhandelt. Nun sollen in den nächsten Wochen die Gespräche über Änderungen bei der Arbeitszeit aufgenommen werden. Arbeitgeber-Chefverhandler Veit Schmid-Schmidsfelden wiederum betonte, dass nun das "Zeitkonto" bis zum 30. Juni 2014 in weiteren Gesprächen geklärt wird. Sollte, wie schon in den vergangenen Jahren, keine Einigung auf flexiblere Arbeitszeitmodelle erzielt werden, werde das Auswirkungen auf die nächstjährigen Kollektivvertrags-Verhandlungen haben, so Fachverbandsobmann Christian Knill.
Mit den fünf anderen Metaller-Fachverbänden laufen die Kollektivvertrags-Verhandlungen noch. Einig ist man sich, dass von einer Inflationsrate von 2,3 Prozent als Gesprächsbasis ausgegangen wird. Ebenfalls am Laufen sind die Kollektivvertrags-Gespräche mit den rund 500.000 Handelsangestellten. (APA/red)