Preisabsprachen : MAN, Scania, Daimler & Co müssen mit hoher Strafe rechnen

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Wegen unerlaubter Preisabsprachen verhängt die EU-Kommission eine Rekordstrafe gegen ein Lastwagen-Kartell. Die Entscheidung könne bereits am Dienstag bekanntgegeben werden, hieß es am Montag aus informierten Kreisen. Zu den Beschuldigten zählen die beiden Volkswagen-Marken MAN und Scania sowie Daimler, DAF, Iveco aus Italien und Volvo aus Schweden.

Untersuchung läuft seit 2011

Sie sollen zwischen 1999 und 2011 nicht nur Preise abgesprochen, sondern heimlich auch die Einführung von Abgasreinigungstechnologie verzögert haben.

Die Untersuchung läuft seit 2011. Damals wurden nach einem Hinweis von MAN unangekündigt Räumlichkeiten mehrerer Unternehmen durchsucht. Daimler hat aufgrund der Vorwürfe bereits im Jahr 2014 insgesamt 650 Mio. Euro zur Seite gelegt. Volvo Trucks stockte seine Rückstellungen in der vergangenen Woche auf dieselbe Summe auf.

MAN und Scania haben dagegen noch keine finanziellen Vorkehrungen getroffen. Dies könnte darauf hindeuten, dass sie als Hinweisgeber von einer Strafe verschont werden könnten.

Die bisher höchste Kartellstrafe, die von der EU-Kommission verhängt wurde, richtete sich im Jahr 2012 gegen sieben Hersteller von Fernseh- und Computerbildschirmen, darunter LG Electronics und Philips. Sie wurden damals wegen jahrelanger Preisabsprachen zu einer Strafzahlung von 1,5 Mrd. Euro verdonnert. (afp/apa/red)