Ukraine-Krise : MAN-Chef hält Sanktionen für richtig

MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen hält die gegen Russland verhängten Sanktionen für richtig und notwendig. Angesichts etwa der Vorgänge auf der Krim und der Lage in der Ukraine könne man im Westen nicht einfach wegsehen, sagte der österreichische Manager am Mittwoch in München bei der Vorlage der Quartalszahlen des Lastwagen- und Maschinenbauers.

Pachta-Reyhofen erinnert an das Primat der Politik

"Sanktionen sind nie gut. Aber Konflikte sind auch nie gut." In diesem Fall habe es zuerst den Konflikt gegeben. Dann müsse die Politik - wenn nötig auch zum eigenen Nachteil - Konsequenzen ziehen. MAN bekommt vor allem die wirtschaftliche Talfahrt in Russland zu spüren und verkaufte zuletzt deutlich weniger Lkw.

Von den Sanktionen sei die VW-Tochter nicht direkt betroffen, in der Maschinenbausparte werde aber noch genau geprüft, ob Produkte unter die Regeln fallen könnten, auch wenn es darauf bisher keine Hinweise gebe, hieß es bei MAN. Der Konzern macht derzeit etwas weniger als 5 Prozent seiner Umsätze in Russland. "Die Bedrohung insgesamt ist gering, aber es ist ein wichtiger Markt", sagte Pachta-Reyhofen.

MAN in Russland: Auftragseinbruch schon da

Angesichts der Ukraine-Krise verzeichnet der Lkw- und Maschinenbauer MAN einen Auftragseinbruch in Russland. Die Nachfrage der verunsicherten russischen Kundschaft sei im zweiten Quartal um 20 bis 25 Prozent zurückgegangen, sagte Vorstandsmitglied Anders Nielsen am Mittwoch in München.

"Das ist das, was am meisten wehtut in Russland." Die Abwertung des Rubel und die Wirtschaftssanktionen westlicher Staaten sorgten den Vorstand dagegen weniger, fügte Konzernchef Pachta-Reyhofen hinzu. (dpa/Reuters/APA/pm)