Kfz-Industrie : Magna im Rückwärtsgang

Der kanadisch-österreichische Autozulieferer Magna International hatte im 3. Quartal bei Umsatz und Gewinn den Rückwärtsgang eingelegt. Die Erlöse gaben von 8,25 auf 7,66 Mrd. Dollar nach. Das operative EBIT sank im Jahresabstand von 627 auf 565 Mio. Dollar und der Nettogewinn auf 470 (487) Mio. Dollar. Am Standort Graz in der Steiermark, wo die Tochter Magna Steyr ganze Fahrzeuge zusammenbaut, sank die Stückzahl.

In Graz, wo Kfz für Konzerne wie BMW oder Mercedes zusammengebaut werden, verringerte sich die Zahl binnen Jahresfrist um 28 Prozent auf 23.176 Einheiten, gab Magna International in Aurora in Kanada bekannt. Die damit erzielten Erlöse sanken um 28 Prozent auf 522 Mio. Dollar (derzeit 477 Mio. Euro), für 107 Mio. Dollar des Rückgangs war allein die Abschwächung des Euro gegenüber dem Dollar verantwortlich.

Rückgänge bei Lieferungen an BMW und Mercedes

Geschrumpft sei vor allem der Zusammenbau des Mini Countryman und des Mini Paceman, erklärte Magna. Der Countryman läuft in Graz seit 2010 vom Band, der Paceman seit 2012 - bisher wurden in der steirischen Landeshauptstadt 500.000 Mini-Modelle produziert.

In den ersten neun Monaten zusammen machte der Rückgang aller Komplettfahrzeuge von Magna Steyr in Graz 23 Prozent auf 79.000 Units aus, wertmäßig sanken die Erlöse um 28 Prozent auf 1,73 Mrd. Dollar. Fürs Gesamtjahr rechnet man hier mit 2,3 bis 2,5 Mrd. Dollar, nach 3,2 Mrd. Dollar im Vorjahr.

Keine Erklärung zu den Gründen der Rückgänge

Fürs Gesamtjahr 2015 peilt der Magna-Konzern aktuell 31,3 bis 32,6 Mrd. Dollar Umsatz an, nach 34,4 Mrd. Dollar voriges Jahr. Ohne Komplettfahrzeuge aus Graz werden für heuer 26,3 bis 27,2 Mrd. Dollar Erlös anvisiert, davon sollen ungefähr 17,6 Mrd. aus Nordamerika und knapp 7,2 Mrd. Dollar aus Europa kommen. Die operative Marge des Konzerns soll nach aktuellem Stand heuer wie voriges Jahr bei rund 7,7 Prozent liegen, im Halbjahresbericht wurden für heuer noch 8 Prozent genannt.

VW-Skandal "unter Beobachtung"

"Unter Beobachtung" hat Magna nach eigenen Angaben weiterhin die Abgas-Untersuchungen zu Motoren des Volkswagen-Konzerns als einen von vielen möglichen Einflussfaktoren auf die operativen Ergebnisse. Mehr erklärt der Magna-Konzern dazu in seinem Quartalsreport nicht. (apa/red)