Luftfahrt : Lufthansa will Niki offenbar ganz übernehmen

Die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin könnte schneller zerschlagen werden als bekannt. Wie die "Süddeutsche Zeitung" auf ihrem Internetportal schreibt, sollen bereits morgen, Freitag, Verhandlungen mit der Lufthansa aufgenommen werden.

Ein Abschluss zur Übernahme großer Teile der Strecken, Jets und Beschäftigten könnte schon nächste Woche stehen. Zudem wolle die Lufthansa die Air-Berlin-Tochter Niki ganz.

Hartes Ringen um attraktive Gesellschaft Niki ist möglich

Um Niki, die österreichische Konzerntochter von Air Berlin, zeichnet sich jedoch ein Bieterkampf ab. Niki betreibt rund 20 der etwa 140 Flugzeuge der Air Berlin-Gruppe.

Neben der Lufthansa werde auch der britischen Billigfluggesellschaft Easyjet Interesse an Niki nachgesagt, heißt es in dem Zeitungsbericht. Gestern war auch von einem Interesse von Condor die Rede.

Die Wiener Tochter gilt wegen ihrer niedrigen operativen Kosten und der vielen Start- und Landezeiten am Flughafen Düsseldorf für die Konkurrenz als besonders attraktiv. Da sie ein separates Unternehmen mit Sitz in Wien sei, ließe sie sich gut als Plattform für zusätzliche Maschinen nutzen, so die "SZ". Aktuell dazu:

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Lufthansa ist offenbar bestens auf die Pleite von Air Berlin vorbereitet

Hinter den Kulissen hat sich Lufthansa offenbar bereits seit etwa einem Jahr auf eine Pleite von Air Berlin vorbereitet und dürfte nun einen detaillierten Ablaufplan abarbeiten. Nach der nun tatsächlich erfolgten Insolvenz dürfte die deutsche Konzermutter der Austrian Airlines jetzt einen detaillierten Ablaufplan abarbeiten.

Demnach könne Air Berlin schon im September zerlegt sein, schreibt sueddeutsche.de unter Berufung auf Insider. Auch von Verhandlungen über das Wochenende hinweg ist die Rede.

Verhandlungen am Wochenende

Die Lufthansa wolle im Idealfall etwa 90 Flugzeuge der Air Berlin übernehmen und unter der Marke Eurowings weiterbetreiben. Darin enthalten seien 38 Maschinen, die sie schon jetzt mitsamt Besatzungen mietet, bis zu 40 weitere Kurz- und Mittelstreckenjets sowie voraussichtlich die Mehrzahl der 17 Großraumflugzeuge, die Air Berlin auf Langstrecken vor allem von Düsseldorf aus einsetze.

Die tatsächliche Zahl sei auch Verhandlungsgegenstand am Wochenende. Aktuell dazu: Hartes Ringen um wertvollste Teile von Air Berlin >>

(red/apa)