Luftfahrt : Lufthansa-Chef zu Gesprächen mit der Regierung in Wien

Der Vorstandschef der AUA-Mutter Lufthansa, Carsten Spohr, trifft zur Stunde in Wien Österreichs Regierungsspitze. An dem Treffen nehmen Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) und Staatssekretär Magnus Brunner (ÖVP) teil, wurde der APA im Kanzleramt bestätigt. Zuvor hatte der "Kurier" über ein Treffen zwischen Spohr und Kurz berichtet.

Kurz: Ohne Zugeständnisse des Konzerns wird es nicht gehen

"Der Bundeskanzler wird sich anhören, was die Lufthansa darlegen wird. Die Regierung wird im Gespräch mit Spohr klarmachen, dass es ohne Zugeständnisse und Gegenleistungen der deutschen Lufthansa-Konzernmutter sowie einem klaren Bekenntnis zur AUA und dem Standort Wien keine Hilfen geben wird", sagte ein Kanzlersprecher zur APA.

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AUA bittet um 767 Millionen Euro

Die AUA hat wenige Stunden zuvor in Österreich 767 Mio. Euro an Staatshilfen aus dem Corona-Hilfsfonds beantragt. Ein großer Teil der Summe bestehe aus rückzahlbaren Krediten, der andere Teil seien Zuschüsse, die noch zu verhandeln sind, sagte AUA-Sprecher Peter Thier. Zuletzt war auch noch die Idee ins Spiel gebracht worden, dass sich die Republik beteiligen sollte, etwa direkt an der börsenotierten AUA-Mutter, der deutschen Lufthansa AG.

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Verhandlungen auch in Deutschland

Die AUA-Mutter Lufthansa verhandelt zur Zeit auch mit dem deutschen Staat über eine milliardenschwere Rettung. Der Lufthansa-Vorstand wehrt sich dabei aber gegen zu viel an staatlichem Einfluss und wälzt deshalb nicht nur für die AUA, sondern auch sich selbst Insolvenzszenarien.

CSU-Chef: "Möchte nicht, dass Lufthansa am Ende einem anderen Staat gehört"

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte zuletzt in München vor unbeabsichtigten Folgen von zu weit gehenden Staatshilfen für die Lufthansa gewarnt. "Wenn zu viel Staatshilfe einsteigt, dann werden sich auch andere Länder beteiligen", so der CSU-Chef. "Was ich nicht möchte, dass die Lufthansa nicht nur ein deutsches Staatsunternehmen wird, sondern möglicherweise am Ende dann sogar ein Unternehmen, das einem anderen Land gehört."(apa/red)

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