Luftfahrt : Lufthansa: Berlin meldet Rettungspaket in Brüssel an

Die deutsche Regierung hat das geplante Rettungspaket für die AUA-Mutter Lufthansa offiziell bei der EU-Kommission angemeldet. Wie eine Sprecherin der Brüsseler Behörde der Deutschen Presse-Agentur sagte, wird die sogenannte Notifizierung nun wie alle Coronamaßnahmen als vorrangige Angelegenheit eingestuft und bewertet.

Da strittige Punkte bereits im Vorfeld geklärt wurden, wird mit einer zügigen Freigabe gerechnet. Nach Angaben des deutschen Wirtschaftsministeriums erfolgte die Notifizierung bereits.

Der neun Milliarden Euro umfassende Rettungsplan für die Lufthansa sieht vor, dass der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) im Zuge einer Kapitalerhöhung Aktien zeichnet, um eine Beteiligung von 20 Prozent am Grundkapital der Fluggesellschaft aufzubauen. Zudem sind stille Einlagen von insgesamt bis zu 5,7 Mrd. Euro sowie ein Kredit in Höhe von bis zu 3 Mrd. Euro geplant.

Im Gegenzug wird die Lufthansa allerdings zum Beispiel Start- und Landerechte an den Hauptstandorten Frankfurt und München abgeben müssen. Solche Verpflichtungen sollen aus Sicht der EU-Kommission verhindern, dass es durch die Staatshilfen zu schweren Wettbewerbsverzerrungen kommt.

Notwendig sind die Hilfen für die Lufthansa, weil die Coronapandemie mit den folgenden Reisebeschränkungen die Geschäfte des Unternehmens mit Ausnahme der Fracht nahezu zum Erliegen gebracht hat. In dem Konzern mit rund 138.000 Beschäftigten stehen deswegen Tausende Arbeitsplätze auf der Kippe. (dpa/apa/red)