Bauindustrie : Lückenschluss der Linzer Donaubrücke: Komplexe Großoperation

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Zur Stunde finden in Linz besondere Bauarbeiten statt: Der Lückenschluss der Donaubrücke, die die alte Eisenbahnbrücke ersetzt. In Kürze montiert die Mannschaft des Baukonsortiums aus MCE, Porr und Strabag über der Donau den zweiten Brückenbogen, der knapp 2.900 Tonnen wiegt.

Ab Abend des 04. März wird der Lückenschluss der Neuen Donaubrücke in Linz in Angriff genommen. Dann soll der zweite Brückenbogen, der ein Gewicht von 2.854 Tonnen aufweist, auf dem südlichen Pfeiler abgesetzt und fixiert werden. Dieser Pfeiler sei um knapp 200 Tonnen schwerer als der erste, so die "Oberösterreichischen Nachrichten".

Die Bauarbeiten an dieser Brücke laufen schon seit 2018. Die neue Brücke ersetzt die 2016 abgetragene Eisenbahnbrücke - eine seinerzeit in Linz sehr umstrittene Entscheidung. Denn die alte Eisenbahnbrücke, errichtet zeitgleich mit dem Eiffelturm, war einst das modernste Stahlbau-Bauwerk der gesamten Monarchie und prägte über Jahrzehnte das Linzer Stadtbild. Details: Bau der neuen Donaubrücke in Linz ist gestartet >>

Entwurf ist eine Reminiszenz an die alte Eisenbahnbrücke

Der Entwurf für die neue Brücke stammt von Mimram Architectre Paris, und er zitiert deutlich die Formen der früheren Eisenbahnbrücke. Beim neuen Bauwerk sind neben zwei Fahrspuren für Autos auch Geh- und Radwege sowie eine Straßenbahnachse vorgesehen.

In einem EU-weiten Vergabeverfahren bekam ein Konsortium aus MCE, Porr und Strabag den Zuschlag für sein Angebot zum Preis von 57 Millionen Euro. Die örtliche Bauaufsicht wurde an eine Bietergemeinschaft aus Schimetta Consult ZT und IBK Ingenieurbüro Kronawetter ZT (1,25 Millionen Euro) vergeben.

Im Jahr 2019 kam es bei diesem prestigeträchtigen Auftrag allerdings zu Baumängeln, weshalb sich die Fertigstellung um ein Jahr verzögert hat, denn eigentlich hätte das Bauwerk schon im Herbst 2020 fertig sein sollen. Nach Angaben der Stadt Linz hat es bei der Stahlkonstruktion falsche Berechnungen gegeben - es wurden 500 Tonnen Stahl zu wenig eingerechnet. Details dazu: Linzer Donaubrücke: 500 Tonnen Stahl zu wenig berechnet >>

Laut den Planungen noch vor der Auftragsvergabe hieß es, dass für den Bau 9.100 Kubikmeter Beton und rund 2.000 Tonnen Bewehrungsstahl zu veranschlagen sind. Für die Brückenbögen liefert die Voestalpine etwa 8.000 Tonnen Stahlblech.