Waffen : Litauen kauft 88 Transportpanzer aus deutscher Herstellung

Litauen hat sich zum Kauf von 88 Transportpanzern aus deutscher Herstellung entschieden. Die Fahrzeuge vom Typ "Boxer" seien aus insgesamt zwölf Angeboten ausgewählt worden, teilte der Oberbefehlshaber der litauischen Armee, Jonas Vytautas Zukas in der Hauptstadt Vilnius mit.

Zum Preis wollte er sich nicht äußern, in litauischen Regierungskreisen wurde jedoch ein Geschäftsvolumen von rund 400 Millionen Euro genannt. Die ersten Fahrzeuge sollen demnach im Jahr 2017 ausgeliefert werden.

Größtes Rüstungsgeschäft in der Geschichte Litauens

Die Panzer werden von der Firma Artec, einem Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Rüstungsschmieden Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall, hergestellt. Für Litauen ist es das größte Rüstungsgeschäft in seiner Geschichte. Das baltische Land erlangte wie auch Estland und Lettland im Jahr 1990 die Unabhängigkeit von der Sowjetunion und ist seit dem Jahr 2004 Mitglied der Europäischen Union und der Nato.

Politische Linie Russlands als großes Risiko

Litauen und andere osteuropäische Staaten sind seit der Annexion der ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim im vergangenen Jahr beunruhigt über das Agieren Russlands. Der litauische Staatshaushalt für das kommende Jahr sieht einen Anstieg der Verteidigungsausgaben um rund ein Drittel im Vergleich zum laufenden Jahr vor. Im September vereinbarte Vilnius mit Deutschland den Kauf von 21 Panzerhaubitzen aus Beständen der Bundeswehr. (afp/apa)