Informationstechnologie : Linzer Softwareschmiede S&T nimmt Umsatzmilliarde ins Visier

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Das im deutschen TecDax gelistete Linzer IT-Systemhaus S&T will mit der geplanten Übernahme des deutschen Kleincomputer-Herstellers Kontron den Umsatz verdoppeln und im Jahr 2018 eine Milliarde Umsatz machen.

Zustimmung der AKtionäre steht noch aus

Die Verschmelzung von S&T Deutschland und Kontron soll auf der Hauptversammlung der Kontron AG am 19. Juni und auf der Hauptversammlung der S&T Deutschland Holding AG am 20. Juni 2017 beschlossen werden.

Die S&T-Vorstände Michael Jeske (COO) und Richard Neuwirth (CFO) zeigten sich vor wenigen Tagen in Wien zuversichtlich, dass die Kontron-Aktionäre grünes Licht geben werden. Damit die Aktionäre von Kontron dann nicht auf Aktien von S&T Deutschland sitzenbleiben, die nicht an der Börse gehandelt werden, können sie diese zu 90 Prozent in Aktien der Linzer S&T AG tauschen.

Die restlichen zehn Prozent würden in bar ausgezahlt. Alternativ bietet ihnen S&T die ganze Abfindung in bar. Die Barabfindung von 3,11 Euro je Kontron-Aktie liegt aber unter dem aktuellen Kurs von 3,20 Euro.

Der Plan: Produkte für die Digitalisierung der Industrie

Das verschmolzene Unternehmen will künftig innovative Industrie-4.0-Produkte mit Kontron-Hardware und S&T-Software anbieten. Mehr zu den Plänen von S&T rund um Industrie 4.0 hier >>.

S&T ist aus der ehemaligen Quanmax AG (vormals Gericom AG) und dem Systemhaus S&T System Integration & Technology Distribution hervorgegangen. Die taiwanesische Foxconn erwarb durch ihre Tochter Ennoconn im Herbst 2016 rund 29 Prozent an S&T, unter anderem 14 Prozent vom Investor Erhard Grossnigg.

S&T beteiligte sich gleichzeitig mit 30 Prozent an der deutschen Kontron AG. Wenige Tage zuvor hatte S&T die Übernahme des Drittkundengeschäfts von Raiffeisen Informatik vermeldet. Derzeit hat S&T rund 3.700 Mitarbeiter und ist in 25 Ländern aktiv.

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Probleme bei der Suche nach Mitarbeitern in Österreich

In Österreich will S&T heuer die Zahl der Softwareentwickler von 40 auf 80 verdoppeln. Die Suche nach IT-Fachkräften gestaltet sich aber schwierig in Österreich. "Ein Stelleninserat tut es nicht", so S&T-Vorstande Jeske.

Man versuche durch langfristige Programme, etwa der Begleitung von akademischen Abschlussarbeiten, den Nachwuchs an das Unternehmen heranzuholen. Die Studienplatzreduzierung an der Informatik der TU Wien sei "kein Vorteil für den Standort", kritisierte der S&T-Vorstand. Auch der Frauenanteil bei IT-Fachkräften sei "leider noch sehr gering". (apa/red)