"Vossen Bad" : Linz Textil will Badezimmer-Komplettanbieter werden

Die Linz Textil will sich ein zweites Standbein als Badezimmer-Komplettanbieter aufbauen. Sie nutzt dabei den Markennamen der 2005 erworbenen Firma "Vossen". Unter "Vossen Bad" werden - vorerst drei - Grundrisse mit Fitness- und Wellnessbereich angeboten. Zunächst richtet man sich an Bauträger und Hotels, wie Linz-Textil-Generaldirektor Dionys Lehner sowie die "Vossen Bad"-Geschäftsführer Herbert Hartl und Manfred Kubera in einer Pressekonferenz berichteten.

Zweites Standbein

An seinem 71. Geburtstag präsentierte sich Lehner am Donnerstag noch einmal als Jungunternehmer: Pläne wälze er zwar schon seit der Übernahme von Vossen 2005, konkrete Formen habe das Vorhaben aber erst in den vergangene zwei Jahren angenommen. Im heurigen August wurde die Firma gegründet. Die Überlegung sei einerseits gewesen, neben Textil ein zweites Standbein aufzubauen, und andererseits, dass es für Bäder keine Gesamtanbieter-Konzepte gebe. In diese Lücke wollte man vorstoßen.

"Seit Jahresbeginn designen wir herum", so Lehner. Herausgekommen sind vorerst drei verschieden große Modelle. Das "Vossen Bad" zeichnet sich durch ein Raumkonzept aus, das neben der Sanitärkeramik, Stauraum oder Waschmaschine auch eine Sauna von Klafs, ein oder mehrere Fitnessgeräte von Technogym sowie einen Fernseher beinhaltet. Das WC ist ein abgetrennter Raum. Nötig für dieses Fertigprodukt ist vorerst ein fix vorgegebener Grundriss, für gewisse Elemente wie Fliesen oder Möbeloberflächen kann man aus mehreren Mustern wählen. Die Kosten für ein Bad bezifferte Lehner nach ersten Schätzungen mit 30.000 bis 50.000 Euro, je nach Größe.

Erst Bauträger, dann Private

Zunächst richtet sich das Unternehmen an Bauträger. Wenn einmal die Stückzahl von 1.000 erreicht ist, soll als zweite Schiene das "Vossen Bad Special" auch private Kunden bedienen und individuellere Ausstattung anbieten. Geliefert werden fix und fertige Bäder inklusive Installationen, Fliesen und Handtüchern. Die Möbel-Muster fertigte die Mühlviertler Tischlerei von Neo-Geschäftsführer Hartl. Ob eine eigene Produktion aufgebaut wird, hängt stark davon ab, wie sich das Start-up entwickelt. Bisher besteht "Vossen Bad" erst aus zwei Geschäftsführern samt Sekretariat.

"Wenn wir im Dezember einen Auftrag kriegen, können wir erst in zwei Jahren liefern", erklärte Lehner, weil erst der Rohbau errichtet werden müsse etc. "Das ist von einer unheimlichen Trägheit." In den ersten beiden Jahren will man eine bis zwei Millionen Euro in Logistik und Werbung investieren. Dann sei der kritische Punkt erreicht, wo man sehen müsse, ob man jetzt "Vollgas" geben könne oder auf die Bremse steigen müsse.

Ideen für ein Bauprojekt

Zunächst will sich "Vossen Bad auf den Linzer Raum konzentrieren, danach auch Wien, Salzburg und Innsbruck in den Focus nehmen. Es gebe zudem Überlegungen, dass die Linz Textil mit ihren Immobilien selbst ein Bauprojekt aufstelle, verriet Lehner. Ziel wäre jedenfalls, dass der Bäderbereich einmal gleich groß wird wie der textile, so seine Vision. (APA)