Drittes Standbein : Linz Textil betritt den Polyester-Markt

2012 sei nicht so erfolgreich verlaufen wie 2011, aber "gut", so Lehner. Mit Ausnahme des Werks in China habe man in allen Bereichen schwarze Zahlen geschrieben. Für 2013 rechnet der Generaldirektor mit ähnlichen Ergebnissen. Die Entwicklung habe sich im ersten Quartal fortgesetzt, "vielleicht sogar ein bisschen besser". Die Einbußen des vergangenen Jahres begründete Lehner unter anderem mit den Rückgängen bei den produzierten Mengen und den Rohstoffpreisen, die sich dämpfend auf den Markt ausgewirkt hätten. "Das niedrige Preisniveau öffnete Asiaten die Tore", sagte er. Das Betriebsergebnis (EBIT) des Konzerns brach 2012 von 10,94 auf 5,02 Millionen Euro ein, das Ergebnis vor Steuern (EBT) von 10,18 auf 6,69 Millionen. Der Umsatz reduzierte sich von 162,74 auf 144,50 Millionen Euro, der Cashflow aus dem Ergebnis von 18,31 auf 10,02 Millionen. Das Eigenkapital lag bei 102,99 Millionen Euro nach 104,26 Millionen im Jahr zuvor, die Eigenkapitalquote machte 79,51 (2011: 80,19) Prozent der Bilanzsumme aus. Die Investitionen in Sachanlagen beliefen sich auf 8,28 (2011: 12,90) Millionen Euro, die Mitarbeiterzahl ging von 677 auf 649 zurück. Die Linz Textil wird für das vergangene Jahr eine Grunddividende von 6 Euro zuzüglich einer operativen Bonusdividende von 8 Euro pro Aktie ausschütten.Drittes Standbein Polyester In der Aufsichtsratssitzung gestern, Mittwoch, wurde zusätzlich zu Viskose und Baumwolle die Schaffung eines dritten Standbeins für die Linz Textil beschlossen: Bei Polyester handle es sich weltweit um die volumenstärkste Fasergruppe, erklärte Geschäftsführer Alexander Hofstadler. Er ortet großes Potenzial, da das Unternehmen über die modernsten Fertigungstechnologien verfüge. Nach dem Einstieg in den klassischen Markt will die Linz Textil auch in Mischprodukte - beispielsweise für funktionelle Sportbekleidung - gehen. In die Maschinen würden laut Lehner rund 3,5 Millionen Euro investiert, für die Produktion seien fünf zusätzliche Mitarbeiter nötig. Die Erzeugung soll im Vollbetrieb zunächst 3 bis 4 Prozent zum Umsatz beitragen."Kann größer werden als die Vossen-Textil" Der geplante Geschäftsbereich der kompletten Badezimmer habe "das Potenzial, größer zu werden als die Vossen-Textil", betonte der Generaldirektor. Von allen Räumlichkeiten in den eigenen vier Wänden habe sich die Nasszelle in den vergangenen Jahren am meisten verändert und an Bedeutung gewonnen. Die Gesellschaft soll im Sommer mit 700.000 Euro Startkapital den Betrieb aufnehmen und dann Gespräche mit möglichen Herstellern führen. Lehner will qualitativ hochwertig produzieren, "aber nicht in der preislichen Fantasie des Luxus". Mit "Vossen" könne man auch in Deutschland, dem Ursprungsland der Marke, viel erreichen. (APA)