Lkw-Fahrverbote : Linke Spur auf dem Prüfstand
"Die Stellungnahmen müssen nun gesichtet werden", sagte Sprecherin Marianne Lackner der APA. "Unser Ziel wäre es, dass das Verbot bereits im Jänner 2014 in Kraft tritt", hielt Lackner fest.
Auf zweispurigen Autobahnen und Schnellstraßen soll es laut dem Entwurf keine Änderung geben. Ziel der Novelle der Straßenverkehrsordnung ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit und eine Verbesserung des Verkehrsflusses auf Österreichs Autobahnen.
Hohe Unfall-Beteiligung
Basis für die Gesetzesänderung ist ein verkehrstechnisches Gutachten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) vom März 2013 im Auftrag der Asfinag: Demzufolge sind Lkw am hochrangigen Straßennetz verhältnismäßig öfter in Unfälle verwickelt als Pkw. Elf Prozent der Fahrleistungen auf heimischen Schnellstraßen- und Autobahnen werden von Lkw zurückgelegt. Sie sind aber in 22 Prozent der Unfälle mit Personenschaden involviert. Besonders hoch ist die Unfallbeteiligung von schweren Lkw auf drei- und vierspurigen Autobahnabschnitten.
Hauptgrund für die vielen Lkw-Unfälle sind laut Studie die großen Geschwindigkeitsunterschiede gegenüber den Pkw, vor allem beim Spurwechsel. Laut den Experten verärgern lange Überholvorgänge von Schwerfahrzeugen auf dem linken Fahrstreifen die übrigen Verkehrsteilnehmer, was wiederum zu unfallträchtigen Situationen führen kann.
Durch das Fahrverbot soll es auch weniger Behinderungen durch liegen gebliebene Lkw, insbesondere in schneereichen Wintermonaten, geben. "Beispiele aus Deutschland, der Schweiz oder Italien zeigen, dass so ein Lkw-Fahrverbot zu einem Rückgang der Unfälle geführt hat", sagte Asfinag-Vorstand Alois Schedl. Vom Fahrverbot betroffen wäre nur ein Teil des Asfinag-Netzes: Von den insgesamt 2.178 Kilometern Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich haben 700 Kilometer drei Spuren, bei 40 Kilometern sind es vier Spuren. (APA)