J920 FleXtra : Leuchtturmprojekt mit Gasmotoren von GE gewürdigt

Das in Planung befindliche Kraftwerk soll von 20 Jenbacher 9,5-MW-Gasmotoren des Typs J920 FleXtra, den leistungsstärksten Gasmotoren im Verbrennungsmotoren-Portfolio von GE, angetrieben werden. Die Auszeichnung wurde während der Energiemesse POWER-GEN Europe in Mailand verkündet. Andreas Halberschmidt, kaufmännischer Projektleiter bei den Stadtwerken Kiel, nahm die Auszeichnung im Namen der Kieler Stadtwerke entgegen. Das Veranstaltungsprogramm der POWER-GEN Europe wird von einem renommierten internationalen Kongress begleitet. An dieser namhaften Veranstaltung der Energieerzeugungsbranche nehmen führende Organisationen und wichtige Entscheidungsträger teil.

„Wir sind stolz darauf, dass COGEN Europe das Kraft-Wärme-Kopplungs-Projekt der Stadtwerke Kiel ausgezeichnet hat, das mit unserem leistungsstärksten Jenbacher Gasmotor, dem J920 FleXtra, betrieben werden soll", freut sich Carlos Lange, President der Distributed-Power-Sparte von GE. „Das Projekt in Kiel ist eines von mehreren wichtigen Kraft-Wärme-Kopplungs-Projekten in Europa, die anschaulich zeigen, wie gut unsere J920-FleXtra-Technologie die Bewältigung der Herausforderungen in der globalen Energieversorgung unterstützen kann."

Das neue Gasmotorenheizkraftwerk soll ab Oktober 2018 ein älteres Kohlekraftwerk ersetzen und die Region mit 190 MW elektrischer Energie sowie 192 MW thermischer Energie für das örtliche Fernwärmenetz versorgen. Der Gesamtwirkungsgrad des neuen Kraftwerks wird über 90 Prozent, der thermische Wirkungsgrad 45 Prozent betragen.

Als bundesweit einzigartiges Projekt gilt das in Entwicklung befindliche neue Gasmotorenheizkraftwerk als Modell, das neue Maßstäbe für Flexibilität, Effizienz und ökologische Nachhaltigkeit im Rahmen der deutschen „Energiewende", also des Übergangs zur Energieversorgung aus saubereren Quellen, einschließlich erneuerbarer Energieträger und effizienterer, erdgasbetriebener Kraft-Wärme-Kopplungs-Systeme, setzt.

Das Projekt der Stadtwerke Kiel ist in zwei Phasen gegliedert. Die erste Phase umfasst die Planung und den Bau des Pumpenhauses zum Anschluss an das Fernwärmenetz, des Elektrodenkessels und des Wärmespeichers sowie die Zeitplanung und Einholung der Betriebsgenehmigung für das gesamte System einschließlich der Gasmotoren. Der Beginn der zweiten Projektphase, die auch den Bau des mit Gasmotoren betriebenen Kraftwerks mit einschließt, ist noch abhängig von der Notifizierung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWK-G) durch die EU-Kommission. Das dafür vorgeschriebene Notifizierungsverfahren läuft derzeit.

Die 20 Jenbacher J920 FleXtra Gasmotoren, die das Herzstück der Anlage bilden sollen, werden einen großen Beitrag zur Netzstabilität leisten. Die Betriebsflexibilität des modularen Kraftwerks ermöglicht eine ausgewogene Energieversorgung, während die Integration eines Elektrodenkessels (Kraft-zu-Wärme), der in Zeiten von Stromüberschuss aus erneuerbaren Energiequellen eingesetzt wird, eine äußerst flexible und wirtschaftliche Lösung darstellt. Dadurch wird nicht nur die Energieversorgung für die Region, sondern auch die Rentabilität des Betriebs gewährleistet. Es wird erwartet, dass sich der jährliche CO2-Ausstoß im Vergleich zum bisherigen Kohlekraftwerk von 1,8 Millionen Tonnen auf ca. 540.000 Tonnen reduziert.